Zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum

Pankreaskarzinom

Das Pankreaskarzinom ist die viert- bis fünfthäufigste Ursache für krebsassoziierte Todesfälle weltweit. In den internationale Krebsstatistiken steht es in der Häufigkeit an achter Stelle und zeigt in den vergangenen Jahrzehnten weltweit eine kontinuierliche Zunahme.

Die Häufigkeit der Erkrankung in den Vereinigten Staaten von Amerika und im nördlichen Europa beträgt jährlich 8 bis 11 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner, wobei der Häufigkeitsgipfel der Erkrankung zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr liegt und Männer doppelt so häufig erkranken wie Frauen.

Das Pankreaskarzinomzentrum am Katharinenhospital ist als eines von neun Zentren in Deutschland nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.zertifiziert.

Höchste Letalität

Trotz des Einsatzes der modernen Medizin hat das duktale Pankreaskarzinom eine schlechte Prognose. Die durchschnittliche Überlebenszeit ohne jegliche Therapie liegt bei drei bis vier Monaten. Ein Jahr nach Diagnosestellung eines Pankreaskarzinoms lebten weniger als 20 Prozent der Erkrankten. Damit hat das Pankreaskarzinom die schlechteste Prognose und höchsten Letalität unter allen gastrointestinalen Tumoren.

Im Gegensatz zum Adenokarzinom des Pankreas (duktales Pankreaskarzinom) zeichnen sich ampulläre oder duodenale Karzinome, sowie Karzinome des distalen Gallenganges durch eine deutlich höhere Resektions- und Heilungsrate aus. Auch Inselzelltumoren oder Cystadenokarzinome des Pankreas besitzen eine wesentlich bessere Prognose.

Früherkennung kaum möglich

Mit eine Ursache für die ausgesprochen schlechte Prognose des Pankreaskarzinomes sind die unzureichenden Möglichkeiten der Früherkennung und das Fehlen wirksamer konservativer, d.h. nicht operativer Behandlungsmöglichkeiten. Ein anderer Grund ist die frühzeitige Metastasierung, die ein wesentliches klinisches Charakteristikum des Pankreaskarzinoms darstellt.

Aufgrund der anatomischen Lage der Bauchspeicheldrüse tief im Abdomen, treten klinische Symptome (gürtelförmiger Oberbauchschmerz, Rückenschmerz) oft erst dann auf, wenn der Tumor bereits in benachbarte Organstrukturen eingewachsen ist. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind die meisten Tumoren lokal fortgeschritten und nicht mehr resektabel oder haben bereits metastasiert.

Begrenzte chirurgische Behandlungsmöglichkeiten

Auf Grund der engen Nachbarschaft der Bauchspeicheldrüse zu lebenswichtigen Strukturen wie der unteren Hohlvene (Vena cava), der Pfortader, der Bauchschlagader und der Arteria mesenterica superior, sind die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten bei fortgeschrittenem Tumorwachstum begrenzt. In Zentren, in denene die Ärzte über umfangreiche Erfahrungen verfügen, können etwa 30 Prozent der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mit dem Ziel einer Heilung operiert werden.