Pankreaskarzinom

Prognose

Neben der Ausdehnung des Tumors und der chirurgischen Radikalität hängt die langfristige Prognose des Pankreaskarzinoms letztendlich vom Ausmaß der Tumorzelldissemination und der Tumordifferenzierung ab.

Das Wachstum des Bauchspeicheldrüsen-Tumors ist gekennzeichnet durch eine frühe Ausbreitung von Tumorgewebe in angrenzendes Gewebe, insbesondere in Lymphbahnen, Blutgefäße und Nerven. 30 Prozent der Patienten mit kleinen Pankreaskarzinomen mit einem Durchmesser von weniger als einem Zentimeter weisen bereits tumorbefallene lokoregionäre Lymphknoten auf, Lymphknotenmetatasen zeigen sich darüber hinaus in 60 Prozent der T1 Stadien. 

Bei 20 bis 40 Prozent der Patienten können bereits zum Zeitpunkt der Operation und makroskopisch limitierter Erkrankung freie Karzinomzellen in der Peritonealhöhle nachgewiesen werden. Je subtiler die Operationspräparate aufgearbeitet werden, desto düsterer ist das sich bietende Bild: In bis zu 90 Prozent der Fälle zeigt sich eine Tumorzelldissemination in Lymphbahnen, Lymphknotenmetastasen zeigen sich in etwa 75 Prozent und extrapankreatische neurale Invasion (Eindringen des Tumors in entsprechende Nervenfasern) in etwa der Hälfte der untersuchten Präparate.

Nach erfolgreicher Resektion wird der weitere klinische Verlauf durch das Auftreten eines Lokalrezidivs im Resektionslager, dem Auftreten von Lebermetastasen und dem Auftreten einer peritonealen Karzinose bestimmt. Diese Beobachtung zeigt anschaulich, dass die Prognose der "radikal" operierten Patienten zu weiten Teilen davon abhängt, ob zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bzw. Operation bereits Mikrometastasen vorhanden sind und erklärt die schlechte Vorhersehbarkeit der individuellen Prognose.