Internistische Intensivstation F21 A
Focus Gesundheit 2026 Stern Top100 Kliniken 2025

Notfallmedizin

Neben der Versorgung von Patient:innen auf der internistischen Intensivstation F21A macht die Versorgung von akuten Notfällen innerhalb und außerhalb des Klinikums Stuttgart einen wichtigen Teil unserer Arbeit aus.

 

Im Fall eines Notfalls im Krankenhaus stellen wir ein Team für die notfallmedizinische Versorgung bereit. Das Team besteht aus mindestens einem Arzt/Ärztin und zwei Pflegekräften. Im Fall eines Herzkreislaufstillstands führt es erweiterte Reanimationsmaßnahmen durch (Advanced Life Support ALS nach den Leitlinien des ERC).

Dafür trainieren wir jeden Monat im Simulationszentrum unserer Klinik (STUPS).

Darüber hinaus verfügen viele ärztliche Mitarbeiter:innen über die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und zahlreiche Pflegekräfte über die Fachweiterbildung in Anästhesie- und Intensivpflege. Auf unserer Station sind nicht nur zahlreiche zertifizierte ALS Provider, sondern auch mehrere ALS Instruktoren zu finden.

Das Katharinenhospital verfügt als Haus der Maximalversorgung in der Region Stuttgart über zwei Schockräume. Analog zum traumatischen Schockraummanagement werden hier auch Patient:innen mit unmittelbar lebensbedrohlichen Krankheitsbildern direkt durch den Rettungsdienst eingeliefert.

Diese werden direkt von einem interdisziplinären Team übernommen. Neben uns als Intensivmedizin sind daran Kolleg:innen der Notaufnahme, Anästhesie, Neurologie, Radiologie und Neuroradiologie beteiligt. Weitere Fachdisziplinen können bei Bedarf hinzugezogen werden. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet dabei die extrakorporale Reanimation.

Durch die enge Zusammenarbeit stellen wir nicht nur die optimale Versorgung von kritisch kranken Patient:innen sicher, sondern auch eine übergangslose intensivmedizinische Betreuung. Auch das komplexe Zusammenspiel in großen interdisziplinären Teams trainieren wir mehrmals im Jahr direkt im Schockraum.

Zusammen mit den Kolleg:innen des Zentrums für Innere Medizin, der Anästhesie und der Notaufnahme stellen wir als Klinikum Stuttgart einen Großteil der Stuttgarter Notärzte und Notärztinnen. Diese verfügen über die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Im Einsatz arbeiten sie eng mit den Notfallsanitätern des Rettungsdienstes zusammen. Diese und die Notarzteinsatzfahrzeuge werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), dem Malteser Hilfsdienst und der Berufsfeuerwehr Stuttgart gestellt.

Bei größeren Einsätzen und im Katastrophenfall kommt der Leitende Notarzt (LNA) zum Einsatz. Eine Gruppe von speziell weitergebildeten Notärzt:innen bildet die Leitende Notarztgruppe in Stuttgart. Auch an dieser Gruppe ist unsere Klinik mit mehreren Kolleg:innen beteiligt.

Das im Dezember 2024 in Betrieb genommene „Medical Intervention Car“ MIC des Klinikum Stuttgarts ist ein über drei Jahre angelegtes Forschungsprojekt und wird von der Björn Steiger Stiftung finanziert. Dieses spezielle Fahrzeug ergänzt das etablierte System aus Notarzt und Rettungsdienst. Es wird durch langjährig erfahrene Fachärzt:innen für Anästhesiologie aus dem Klinikum Stuttgart mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin besetzt. Eine Besonderheit ist der modulare Aufbau. So setzt sich das Team des Medical Intervention Cars bei Bedarf je nach Einsatz aus verschiedenen Fachabteilungen zusammen (z. B. Neonatologie oder Pädiatrie).

Unser ECMO-Team ist beim sogenannten persistierenden Kreislaufstillstand beteiligt.

Von diesem spricht man, wenn die durch das präklinische Team durchgeführten Wiederbelebungsmaßnahmen nicht zum Erfolg führen. In diesem Fall können kann die Kreislaufsituation durch den Einbau einer kleinen Herz-Lungen-Maschine (ECMO) stabilisiert werden. Dabei kommt es darauf an, diese möglichst schnell einzubauen.

Dies konnte im Klinikum Stuttgart bereits im Schockraum erfolgen. Das MIC geht hier noch einen Schritt weiter. Sollte ein Transport nicht ohne Verzögerung möglich sein, bieten wir die Fortführung der Wiederbelebungsmaßnahmen als extrakorporale Reanimation (eCPR) noch vor Ort an. Ein Oberarzt oder -ärztin des ECMO-Teams der internistischen Intensivmedizin besetzt dann zusammen mit dem/der Kolleg:in der Anästhesiologie das Auto. Dadurch kann die Implantation bereits an der Einsatzstelle erfolgen. Das Medical Intervention Car kann auch für dringende Anlagen der Herzlungenmaschine in anderen Kliniken angefordert werden. Die Kontaktaufnahme erfolgt in diesem Fall über die ECMO-Hotline der internistischen Intensivstation F21A.

Unter ECMO-Team der internistischen Intensivmedizin finden Sie weitere Informationen zur eCPR.

Stuttgart ist "Region der Lebensretter": Seit Ende 2024 alarmiert die App „Region der Lebensretter“ registrierte und qualifizierte Ersthelfer:innen in der Nähe eines Herz-Kreislaufstillstands. Dadurch können die Überlebenschancen Betroffener zwei- bis vierfach gesteigert werden. Bei einem Notruf über 112 wird das System automatisch aktiviert. Neben dem Rettungsdienst erhalten Ersthelfer:innen in der Umgebung einen Alarm, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten.

Interessierte und qualifizierte Ersthelfende können sich direkt in der App registrieren. Wir unterstützen Stuttgart bei der Verwaltung der App und begleiten das Projekt wissenschaftlich im Rahmen der HEROES-Studie („Out-of-Hospital Cardiac Arrest & SmartphonE RespOndErS“). Weiterführende Informationen erhalten Sie hier: https://regionderlebensretter.de/ Ansprechpartner für die „Region der Lebensretter“ sowie die begleitende „Out-of-Hospital Cardiac Arrest & SmartphonE RespOndErS (HEROES) Studie“ ist Dr. Matthias Ott.