Projekte und Innovationen in der Medizin

Das Projekt HuBerTDA

Logo des Projekts HuBertDA

Das Projektakronym „HuBerTDA“ steht für „Handeln im Hier und Jetzt! Bereit zum Demenz- und Alterssensiblen Krankenhaus". Geleitet wird das Projekt von Privatdozentin Dr. Christine Thomas, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere (KPPÄ). Ziel des multiprofessionellen und interdisziplinären Ansatzes ist die Optimierung des Akutbehandlungspfades bei hochaltrigen Patienten mit kognitiven Veränderungen und eine damit verbundene Anpassung des Versorgungs- und Behandlungsangebots durch die ideale Vernetzung vorhandener Expertise und die Ergänzung eines Bündels evidenzbasierter Einzelinterventionen aus "Good-Practice-Projekten".

Die Umsetzung des Projektes HuBerTDA erfolgt bis zum Jahr 2018 schrittweise in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) sowie auf einer orthopädischen Pilotstation. Auf ein verbessertes Aufnahmeverfahren und ein standardisiertes geriatrisches Risiko-Screening bei allen Patienten ab 70 Jahren in der ZNA folgen bei positiven Risikofaktoren definierte Standards einer psycho-neuro-geriatrischen Diagnostik mit Angehörigeneinbezug und pharmakologischer Beratung, eine demenz- und alterssensible Ergänzung bestehender Behandlungspfade sowie schließlich der Einsatz spezifischer Interventionen auf einer  Pilotstation. Folgende Interventionen werden erprobt: der Einsatz eines "OP-Lotsen", ein "Tagesaktivierungs- und Delirvermeidungskonzept", die Entwicklung von Informations- und Interventionsmaterialien für Fachpersonal und Angehörige (z.B. Notfallmappe, Beschäftigungskoffer) sowie ein spezifisches  Farb-/Licht- und Raumkonzept. Darüber hinaus werden alle beteiligten Berufsgruppen umfassend und nachhaltig zu delir-, demenz- und depressionsspezifischen Themen geschult. Dies ermöglicht nicht nur eine bedarfsgerechte individualisierte Behandlung und Betreuung der Patienten, sondern führt auch zu einer Liegezeitverkürzung, zur Reduktion krankenhausbedingter Komplikationen wie Delirien und Stürzen, Dekubiti und Inkontinenz. Neben der gezielten Einleitung notwendiger Rehabilitations- und Weiterbehandlungsmaßnahmen wird auch eine höhere Behandlungsqualität und -zufriedenheit bei Patienten und Angehörigen angestrebt.

Notwendigkeit von HuBerTDA

Im Zuge der demographischen Entwicklung verändert sich auch in Stuttgart zunehmend die Altersstruktur. In den Jahren zwischen 2000 und 2013 stieg die Zahl der über 75-Jährigen um fast 10.000 auf aktuell rund 53.500 an. Die Zahl der mindestens 90-Jährigen ist seit der Jahrhundertwende gar um ein Fünftel gewachsen und wird sich der aktuellen Prognose zufolge bis 2030 nahezu verdoppeln (Demographiebericht Stuttgart 2014/15).

Parallel zu dieser Veränderung steigt auch die Anzahl älterer Patienten in den Krankenhäusern. Allein im Klinikum Stuttgart werden jährlich rund 17.000 Patienten im Alter von ≥ 70 Jahren behandelt. Mit steigendem Alter geht gleichzeitig auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für kognitive Veränderungen einher, die eine Weiterentwicklung des bestehenden Behandlungs- und Versorgungsangebotes für die betroffenen Patienten notwendig macht. Das Klinikum Stuttgart setzt hier mit dem Projekt HuBerTDA an und erhebt für sich den Anspruch „Handeln im Hier und Jetzt! Bereit zum Demenz- und Alterssensiblen Krankenhaus!"

Kontakt

Projektleitung
PD Dr. Christine Thomas
Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere

Stellvertretende Projektleitung
Cathleen Koch, Diplom Pflegewirtin FH
Pflegerische Zentrumsleitung Interdisziplinäres Medizinisches Zentrum und Neurozentrum

Duale Projektkoordination
Thorsten Käfer-Holecek, Gesundheits- u. Sozialmanagement, B.A.
Sarah Weller, Gerontologin M.Sc., Sozialarbeiterin, B.A.

Telefon 0711 278-22857 (Sekretariat PD Dr. Thomas)
Telefax 0711 278-22809
E-Mail HuBertDA@klinikum-stuttgart.de

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