Tiefe Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen

Bewegungsstörungen sind Erkrankungen, die durch eine Störung der Bewegungssteuerung ausgelöst werden. Sowohl eine Bewegungsverarmung als auch unwillkürliche Bewegungen können die Folge sein.

Die Ursache von Bewegungsstörungen beruht auf einer gestörten Kommunikation tief liegender Kerngebiete im Gehirn, den Basalganglien. Hier kommt es zu einem Ungleichgewicht aktivierender und hemmender Botenstoffe (Neurotransmitter). Im Falle der Parkinson’schen Erkrankung fehlt das körpereigene Dopamin in der Substantia nigra. Die Wirkung kann teilweise durch Medikamente ersetzt werden. In vielen Fällen ist sie aber unzureichend oder – im Verlauf der Erkrankung – mit zunehmenden Nebenwirkungen verbunden.

bei der Parkinson'schen Erkrankung:

  • schwere motorische Beeinträchtigung
  • ausgeprägter behindernder Tremor
  • ausgeprägte Wirkungsschwankungen der Medikamente
  • behindernde Überbewegungen
  • schwere schmerzhafte „off“-Phasen-Dystonien

bei Tremorerkrankungen:

  • behindernder Tremor, der durch Medikamente nur unzureichend beeinflusst wird

bei Dystonien:

  • schwere Behinderung, die durch Medikamente nicht hinreichend beeinflussbar ist

Zielgesteuerte Implantation tiefer Reizelektroden, die mit einem Stimulationssystem verbunden werden. Das System kann von außen programmiert und auf die individuellen Erfordernisse des Patienten angepasst werden.

Je nach Erkrankung und Beschwerdebild eignen sich zur Implantation unterschiedliche Kerngebiete:

  • Nucleus Subthalamicus (STN): bei der Parkinson´schen Erkrankung mit Rigor, Akinese, medikamentös bedingten Hyperkinesen und „on-off“-Fluktuationen
  • Pallidum (GPi): ebenfalls bei der Parkinson´schen Erkrankung mit Akinese, Rigor und Tremor sowie bei fokalen und generalisierten Dystonien
  • Thalamus (VIM): bei allen Bewegungsstörungen, bei denen der Tremor das Beschwerdebild dominiert

bei der Parkinson´schen Erkrankung:

  • Verbesserung der Hauptsymptome (Akinese, Rigor und Tremor)
  • Verminderung der „on-off“-Fluktuationen und Verlängerung der Phasen guter Beweglichkeit
  • Reduktion der medikamentös bedingten Überbewegungen
  • Verringerung der Medikamente und deren Nebenwirkungen
  • Verbesserung der Lebensqualität sowohl in den „on“- als auch in den „off“-Phasen

bei Tremorerkrankungen:

  • Besserung bis hin zu kompletter Unterdrückung des Tremors, der auf Medikamente nur unzureichend anspricht

bei Dystonien:

  • Besserung der Dystonien, die auf Medikamente nicht hinreichend ansprechen
  • Verringerung der Medikamentennebenwirkungen

Noch offene Fragen beantworten wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

 

Terminvereinbarung

  • Tagesklinik Neurologie
    Melanie Kreiter

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