Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
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Darmchirurgie

Die Darmchirurgie bildet einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Katharinenhospital. Behandelt werden alle Arten von bösartigen, gutartigen sowie entzündlichen Erkrankungen des Dickdarms und des Mastdarms. Als Teil des zertifizierten Darmzentrums arbeitet die Klinik insbesondere bei Darmkrebserkrankungen im interdisziplinären Team eng mit allen anderen an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen zusammen.

Der Dickdarm liegt wie ein Rahmen um den Dünndarm im Bauchraum und wird anatomisch in mehrere Abschnitte unterteilt: Nach Einmündung des Dünndarms in den Blinddarm (Coecum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix vermiformis), den aufsteigenden Dickdarm (Colon ascendens), den quer verlaufenden Dickdarm (Colon transversum), den absteigenden Dickdarm (Colon descendens), den S-Darm (Colon sigmoideum), der in den Mastdarm (Rektum) übergeht.

Die Hauptfunktion des Dickdarms liegt in der Resorption von Wasser (bis zu 5 l/Tag) und Elektrolyten (Blutsalzen), nachdem die Nährstoffe bereits durch den Dünndarm aufgenommen worden sind. Zudem dienen der Dickdarm und der Mastdarm der „Speicherung“ von Stuhl bis zur Entleerung.

Zur Diagnostik von Erkrankungen des Enddarmes, ob gutartig oder bösartig, steht ein modern ausgestatteter Untersuchungsraum mit Proktoskopie, Rektoskopie und Endoultraschall zur Verfügung. Zur Beurteilung der Erkrankung werden bei Bedarf Radiologen und Gastroenterologen hinzugezogen.

In unserer Klinik wurden in den letzten drei Jahren über 700 Dickdarmteilentfernungen und knapp 270 Mastdarmoperationen sowie 880 proktologische Eingriffe (z.B. Analfistelversorgung, Hämorrhoidenoperationen) und über 25 komplexe Eingriffe am oder durch den After durchgeführt.

Zur Behandlung von bösartigen Tumoren am Dick- und Mastdarm werden nach entsprechender Befunderhebung in unserer Tumorkonferenz durch ein Expertenteam die Weichen für die Therapie gestellt. Im Speziellen wird für jedes Mastdarmkarzinom die Frage erörtert, ob eine Vorbehandlung mit einer Strahlenchemotherapie notwendig ist, um eventuell auftretende Komplikationen zu vermeiden und ob je nach Tumorhöhe eine „Schlüssellochoperation“ möglich ist.  Dies spiegelt sich auch an den rückläufigen Zahlen der Vorbehandlung wider. Gemeinsam wird, nach Erhalt des feingeweblichen Ergebnisses, in diesem Team die folgende Nachsorge oder Behandlung festgelegt. In speziellen Fällen ist in Absprache mit den Strahlentherapeuten des Klinikums Stuttgart oder dem Tumorboard auch eine Intraoperative Radiotherapie (IORT) möglich. Bei einer IORT wird während der Operation am offenen Bauch eine zusätzliche Strahlentherapie durchgeführt.

In aller Regel sind Abführmaßnahmen (Salzwassertrinken) am Dickdarm nicht notwendig. Am Folgetag der Operation dürfen Sie bereits kleinere Mengen normaler Speisen im Sinne der „Fast Track Behandlung“ zu sich nehmen und dann zunehmend steigern.

  2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Kolonresektionen 235 222 180 214 317 290 333 299 263 243 184 228
Rektumresektionen 97 104 94 81 126 119 141 132 97 91 111 109
Komplexe anale und transanale Eingriffe 11 13 13 21 23 23 11 23 13 32 19 17
Operationen bei Mastdarmvorfall (Prolaps) 2 11 6 3 19 8 10 17 13 15 23 10
Beckenexentera- tionen - - - 1 1 6 8 4 4 1 0 3
Sacralschrittmacher - - - - - 6 2 8 5 9 8 6
Operative Primärfälle Kolonkarzinom 80 73 52 53 74 73 117 89 86 81 65 84
Operative Primärfälle Rektumkarzinom 52 57 57 49 63 55 63 68 56 42 48 42
Anastomosen- insuffizienzen Kolonkarzinom (in %) 6,9 6,7 2,27 0,0 2,17 0 0,85 5,6 3,3 7,4 3,1 2,3
Anastomosen- insuffizienzen Rektumkarzinom (in %) 2,3 2,5 5,13 12,2 2,86 16,36 6,3 11,7 5,3 2,3 4,2 0
Lokale R0-Resektionen Kolonkarzinom (in %) 98,6 98,4 100 98,1 100 100 100 100 98,5 100 96,9 100
Lokale R0-Resektionen Rektumkarzinom (in %) 96,1 94,6 94,23 97,8 100 100 100 98,2 100 97,6 100 100
30 Tage-Mortalität Kolonkarzinom 3 4 0 1 2 3 2 2 4 3 0 1,1
30 Tage-Mortalität Kolonkarzinom (in %) 4,7 5,5 0,0 1,9 2,1 4,1 1,7 2,2 4,7 3,7 0,0 0,0
30 Tage-Mortalität Rektumkarzinom 2 4 1 2 1 1 0 1 2 0 0 0
30 Tage-Mortalität Rektumkarzinom (in %) 3,8 7,0 1,8 4,1 1,6 1,8 0,0 1,5 3,6 0,0 0,0 0,0