Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Lebertumore - Radiofrequenzablation – RFA / Mikrowellenablation - MWA

Die RFA ist ein Verfahren zur Behandlung bestimmter Tumore, die nicht operiert werden können. Am häufigsten setzt man die Methode bei Lebertumoren ein, selten auch bei Lungen- und Nierentumoren.

Das Verfahren ist technisch relativ einfach und mehrfach wiederholbar. Die RFA belastet den Patienten vergleichsweise wenig. Eine Vollnarkose ist meist nicht erforderlich und die Erholungszeit kurz. Auch die Resultate sind gut: Eine komplette Tumorzerstörung wird in über 60 Prozent der Behandlungen erreicht, die Überlebenszeit verlängert sich deutlich.

Alternative zur Operation

Die chirurgische Tumorresektion, die zur Zeit als die einzig kurative Behandlungsmethode von Lebertumoren angesehen wird, ist leider nur bei ca. 15 Prozent der betroffenen Patienten durchführbar. Patienten, die nicht chirurgisch zu behandeln sind oder die eine Operation ablehnen, können aber unter bestimmten Bedingungen mit der RFA behandelt werden. Die Auswahl der Patienten richtet sich nach evidenzbasierten Standards. Die Indikationsstellung zur RFA erfolgt in einem multidisziplinären Entscheid.

Definierte Behandlungskriterien

Beim bösartigen primären Lebertumor darf der Tumordurchmesser fünf Zentimeter nicht überschreiten, und es dürfen nicht mehr als drei Herde pro Leberlappen vorliegen. Bei Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms dürfen nicht mehr als fünf Herde vorliegen, bei einem maximalen Tumordurchmesser von fünf Zentimetern beim solitären Herd und 3,5 Zentimetern bei mehreren Herden. In einem kooperativen multidisziplinären Konzept gemeinsam mit der Klinik für Onkologie lassen sich bei großen Herden oder bei systemischem Tumorprogress individuelle therapeutische Strategien entwickeln, die auch zusätzlich eine neoadjuvante systemische Chemotherapie oder Chemoembolisation enthalten können.

Ablauf der Behandlung

Die Antenne des RFA- Systems wird nach örtlicher Betäubung der Einstichstelle unter CT-Steuerung über eine Hohlnadel in die Mitte des Tumorgewebes eingeführt. Dort wird sie so entfaltet, dass sie den gesamten Tumordurchmesser erfasst. An die Antenne wird ein Hochfrequenzwechselstrom angelegt. Die entstehende Ionenbewegung im Gewebe erzeugt eine sogenannte Friktionswärme, welche zur Tumorzerstörung führt. Die Behandlung erfolgt auf dem CT-Untersuchungstisch ohne Vollnarkose unter Anästhesie-Standby. Zur allgemeinen Beruhigung und Schmerzlinderung werden entsprechende Medikamente verabreicht. Der Vorgang der Ablation dauert je nach Tumorgröße zwischen zehn und 30 Minuten.

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