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Sentinel-Lymphknoten-Diagnostik bei Mammakarzinom und Malignem Melanom

Die Wächterlymphknoten-Entfernung erfolgt derzeit routinemäßig beim Mammakarzinom und malignen Melanom sowie auch beim Prostatakarzinom.

Um den Wächterlymphknoten (engl. Sentinel Lymph Node = SLN) ausfindig zu machen, wird das nuklearmedizinische Verfahren der Lymphabfluss-Szintigraphie eingesetzt. Hierfür wird ein radioaktiv markiertes Kolloid (99mTc-Nanocoll®) um den Tumor/die ehemalige Tumorlokalisation herum in oder unter die Haut injiziert. Das Kolloid fließt über die regionalen Lymphbahnen ab und reichert sich in dem/den Wächterlymphknoten an.

Wächterlymphknoten exakt bestimmen

Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, der im Abflussgebiet eines Tumors liegt und über eine eigene Lymphbahn verfügt. Weil der Lymphabfluss variabel und damit oft nicht vorhersagbar ist, sollte bei jedem Patienten die Lage des SLN mittels Lymphabfluss-Szintigraphie dargestellt werden. Die Lage des SLN wird szintigraphisch dokumentiert. Zusätzlich wird der SLN mit einer Meßsonde lokalisiert und seine Lage auf der Haut markiert. Die Entfernung des SLN erfolgt meist im Rahmen der Tumoroperation oder einer Nachresektion des Tumors. Nach der Entfernung wird der SLN histologisch untersucht. Der Nicht-Befall bzw. Befall des SLN durch abgesiedelte Tumorzellen dient als Hinweis, ob eine Absiedlung des Tumors über die Lymphbahnen bereits erfolgt ist oder nicht. Diese Aussage ist für die weitere Therapie entscheidend.

Der individuelle Nutzen für den Patienten ergibt sich aus der Reduktion der operativ zu entfernenden Lymphknoten gegenüber der konventionellen Lymphadenektomie (Entfernung sämtlicher möglicherweise befallener Lymphknoten).