Lebendspende

Die Erfolgschancen einer Lebendnierenspende sind in aller Regel besser als bei einer Verstorbenennierenspende. Je näher die Blutsverwandtschaft zwischen Spender und Empfänger ist, desto besser ist das Resultat. Doch selbst bei nicht-verwandten Personen mit unterschiedlichen Gewebsantigenen sind die Ergebnisse sehr gut.

Als Spender kommen grundsätzlich alle gesunden Personen in Frage, die in einer engen emotionalen und/oder verwandtschaftlichen Beziehung zum Empfänger stehen.

Neben der blutgruppenkompatiblen Lebendspende (Blutgruppe des Spenders passt zum Empfänger) werden auch AB0-inkompatible Nierentransplantationen (Blutgruppenfremde Transplantation) durchgeführt.

Die Organentnahme bei lebenden Organspendern ist seit dem 1.12.1997 gesetzlich geregelt.

Aufgrund der Organknappheit werden in Deutschland jährlich nur ca. 2.000 Nierentransplantationen durchgeführt. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Leichenniere beträgt deshalb sechs bis sieben Jahre. Für viele Patienten ist diese lange Wartezeit eine große psychische Belastung. Der Alltag der Patienten ist durch Diätvorschriften und eine hohe zeitliche Inanspruchnahme durch die Dialyse gekennzeichnet. Meistens ist die Leistungsfähigkeit gemindert – häufig einhergehend mit verringerten Berufs-Chancen oder Verlust der Erwerbsfähigkeit.

Mit einer Lebendnierentransplantation lässt sich diese Wartezeit verkürzen oder bestenfalls ganz umgehen. Der Zeitpunkt der Transplantation ist planbar und die Organübertragung unter bestmöglichen Voraussetzungen durchführbar.

Die Spende muss freiwillig sein und darf ausschließlich von enger Familienbindung, tiefer Freundschaft oder Liebe ausgehen. Im Einzelnen können dies Eltern, Geschwister, erwachsene Kinder, Großeltern, Ehepartner oder Lebensgefährten sein.

Körperliche Voraussetzen:

  • Guter allgemeiner Gesundheitszustand (v.a. nicht zucker- oder herzkrank)
  • Zwei normal funktionierende Nieren
  • Körpergewicht höchstens 15% über Normalgewicht
  • Blutdruck im Normalbereich
  • Keine psychische Erkrankung sowie Abhängigkeit von Drogen oder Alkohol
  • Die blutgruppenkompatiblen Lebendspende muss die Blutgruppe des Spenders zum Empfänger passen.

Folgende Kombinationen sind möglich: Der Rhesusfaktor spielt keine Rolle

  • Spenderblutgruppe A auf Empfängerblutgruppe A oder AB
  • Spenderblutgruppe B auf Empfängerblutgruppe B oder AB
  • Spenderblutgruppe AB auf Empfängerblutgruppe AB
  • Spenderblutgruppe 0 auf alle Empfängerblutgruppe.

Die sogenannte Kreuzprobe (Crossmatch) muss negativ sein, d.h. das Serum (Blutflüssigkeit) des Empfängers darf nicht mit den Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) des Spenders in einem speziellen Labortest reagieren. In diesem Test stehen die Lymphozyten des Spenders stellvertretend für die zu spendende Niere.

Das Nierentelefon (Bundesverband Niere e.V. & Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V.):

  • Telefonische Beratung zu sozialen und medizinischen Fragen, immer mittwochs von 16.00 – 18.00 Uhr unter 0800 2484848