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Kritische Verengung des Aortenisthmus (Coarctatio aortae)

Bei einer Coarctatio aortae handelt es sich um eine Verengung (Stenose) der Aorta an einer besonders wichtigen Stelle – dem sogenannten Aortenisthmus. Die Aorta ist die große Hauptschlagader, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den Körper transportiert. Durch diese Verengung kann das Blut nicht ungehindert fließen, was dazu führt, dass der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Wie zeigt sich die kritische Coarctatio aortae?

  • Bei Neugeborenen kann es zu schlechtem Allgemeinzustand kommen, mit blasser Haut oder sogar Blaufärbung (Zyanose)
  • Schwaches oder verzögertes Pulsfühlen in den Beinen im Vergleich zu den Armen
  • Atemnot, schnelle Atmung und Schwäche können auftreten
  • Probleme beim Füttern und allgemeine Unruhe oder Lethargie
  • Hoher Blutdruck in den Armen, aber niedriger in den Beinen

Wie wird die Diagnose gestellt?

  • Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie)
  • Messung der Blutdruckwerte an Armen und Beinen
  • Manchmal weitere bildgebende Verfahren wie Herzkatheter oder MRT

Warum ist die Verengung „kritisch“?

Bei der kritischen Form der Coarctatio aortae ist die Verengung so stark, dass der Blutfluss zum Körper fast vollständig blockiert ist. Im Mutterleib versorgt der Ductus arteriosus (eine Kurzschlussverbindung) den Körper, der sich nach der Geburt normalerweise schließt. Bei kritischer Coarctatio ist es lebenswichtig, dass dieser Ductus mit Medikamenten offen gehalten wird, damit der Körper weiterhin ausreichend durchblutet wird.

Wie wird die Coarctatio aortae behandelt?

1.Medikamentöse Stabilisierung:

  • Ihr Kind erhält Medikamente (Prostaglandine), um den Ductus arteriosus offen zu halten, sodass Blut trotz Verengung zur Versorgung des Körpers fließen kann.

2.Katheterintervention oder Operation:

  • In der Regel erfolgt eine Operation, bei der die verengte Stelle erweitert oder entfernt wird.
  • Bei älteren Kindern oder als Übergangslösung kann auch eine Ballon-Dilatation im Herzkatheterlabor erfolgen, um die Verengung zu weiten.

Was bedeutet das für uns als Eltern?

  • Die Diagnose kann überraschend und beängstigend sein, doch moderne Behandlungsverfahren ermöglichen sehr gute Ergebnisse.
  • Ihr Kind wird engmaschig überwacht, meist auf einer spezialisierten Kinderherzstation.
  • Sie sind wichtige Begleiter und können in der Regel jederzeit bei Ihrem Kind sein.
  • Unser Team steht Ihnen jederzeit für Fragen, Unterstützung und Informationen zur Seite.

Wie sieht die Nachsorge aus?

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Kinderkardiologen sind wichtig, um den Blutdruck und die Herzfunktion zu überwachen.
  • Bei einigen Kindern können Spätfolgen auftreten, weshalb eine lebenslange Nachsorge empfohlen wird.
  • Lebensstil und sportliche Aktivitäten können meist normal erfolgen, sollten aber individuell mit dem Arzt besprochen werden.