Orthopädische Klinik

Hüftdysplasie und Hüftluxation

Die Hüftdysplasie ist eines der häufigsten kinderorthopädischen Krankheitsbilder. Es handelt sich dabei um eine Unreife oder Fehlbildung der Hüftpfanne. Diese ist zumeist zu steil oder zu kurz ausgebildet. Zusammen mit einer Instabilität kann dies zu einer Luxation (Ausrenken) des Hüftkopfes führen.

Bei leichteren Formen entwickelt sich im weiteren Wachstum eine den Hüftkopf unzureichende überdachende Pfanne. Bei einer kompletten Luxation kann sich keine Hüftpfanne entwickeln. Das Hüftgelenk bleibt "ausgerenkt". Die Folgen einer Hüftdysplasie sind frühzeitige Schmerzen und Arthrosen (Gelenksverschleiß) sowie ein hinkendes Gangbild.

Untersuchung im Rahmen der U3

Die Diagnose wird heutzutage mittels Ultraschall gestellt. Das Screening-Programm in Deutschland sieht bei jedem Neugeborenen eine Ultraschalluntersuchung im Alter von vier bis sechs Wochen im Rahmen der U3 vor. Dabei wird die Hüftdysplasie diagnostiziert und der Schweregrad anhand einer Einteilung (Klassifikation nach Graf) bestimmt.

Durch eine frühzeitige Therapie können die meisten Hüftdysplasien folgenlos behandelt werden. Diese erfolgt mit sogenannten Spreizhosen, Spreizschienen oder Beckengipsen. Die Therapieform hängt unter anderem vom Schweregrad der Hüftdysplasie ab.

Langjährige Erfahrung in der Klinik

Die Hüftdysplasiebehandlung ist seit vielen Jahren einer unserer Schwerpunkte. Die Betreuung der Patienten erfolgt in unserer Spezialsprechstunde für die Säuglings- und Kleinkinderhüfte. Orthopäden, Radiologen und Orthopädiemechaniker arbeiten hier Hand in Hand. Leichtere Formen der Hüftdysplasie werden mit der Tübinger Hüftbeugeschiene behandelt. Für die schwereren Formen der Hüftdysplasie kommen die Hoffmann-Daimler Schiene sowie der Beckengips zur Anwendung. Dabei wird die Hoffmann-Daimler Schiene in einer modifizierten Weise verwendet.

Operation nicht immer vermeidbar

Die Hüftdysplasiebehandlung umfasst neben konservativen auch operative Maßnahmen. Auch wenn die Häufigkeit einer Operation durch die Frühbehandlung deutlich gesenkt werden konnte, müssen doch einige Hüftdysplasien im Wachstumsalter oder nach Abschluss des Wachstums operativ behandelt werden. Eingriffe werden von uns altersabhängig und schweregradabhängig durchgeführt. Das operative Spektrum unserer Klinik reicht von der offenen Hüftoperation im Säuglingsalter bis hin zur Dreifachschwenkung (Triple Osteotomie) im Jugend- und Erwachsenalter.