Magen-Darm-Fehlbildungen
Vorgeburtlich können zwei große Gruppen an Magen-Darm-Fehlbildungen erkannt werden: Die sogenannten Atresien und die Bauchwanddefekte.
Atresien sind Verschlüsse des Darmes auf unterschiedlicher Ebene, sie können am Magen, im Dünn- oder Dickdarm liegen und zu einer Aufweitung des zuführenden Schenkels führen, denn das ungeborene Kind schluckt während der Schwangerschaft ständig Flüssigkeit und der Darm produziert ja auch schon vor der Geburt Verdauungssäfte. Diese Aufweitungen müssen engmaschig beobachtet werden, denn wenn sie sehr groß werden droht ein Platzen des Darmes, dann muss das Kind vorzeitig entbunden werden. Meist kann aber die Schwangerschaft normal ausgetragen werden. Nach der Geburt muss der Darmverschluss über eine Operation allerdings unverzüglich beseitigt werden, da das Kind sonst nicht ernährt werden kann.
Gastroschisis und die Omphalocele
Die häufigsten Bauchwanddefekte sind die Gastroschisis und die Omphalocele. Beide können im pränatalen Ultraschall sehr gut gesehen werden. Obwohl beide Erkrankungen auf den ersten Blick recht ähnlich aussehen, sind sie bei genauerem Hinschauen doch recht unterschiedlich. Bei einer Gastroschisis fallen meist die Darmaschlingen durch eine Bauchwandlücke ohne Hülle in das Fruchtwasser vor die Bauchdecke. Begleitfehlbildungen am rechtlichen Kind sind eher selten. Da das Fruchtwasser die Darmschlingen besonders in der Spätschwangerschaft schädigt, sollte das Kind früher als normal zur Welt gebracht werden. Die Darmschlingen müssen dann nach der Geburt möglichst schnell in den Bauch zurückverlagert und der Bauch verschlossen werden. Manchmal gelingt das nicht ohne große Spannung, dann wird ein "Patch" in die Bauchdecke eingenäht.
Bei einem Kind mit Omphalocele sind die vorgefallenen Organe mit einer dünnen Haut, dem Celensack, bedeckt. Es kommen häufig Begleitfehlbildungen vor, nach denen man gezielt suchen muss. Da die Darmschlingen bei der Omphalocele nicht im Fruchtwasser liegen, kann die Schwangerschaft normal ausgetragen werden. Auch nach der Geburt ist keine Eile geboten. Häufig wird der Celensack nur über dem Kind aufgehängt, und man wartet einige Tage, bis die vorgefallenen Organe im Bauch von selbst Platz gefunden haben. Dann erfolgt der operative Verschluss der Bauchdecken. Es gibt natürlich auch sehr große Omphalocelen, die komplizierter zu versorgen sind. Dies wird durch den pränatalen Ultraschall erkannt und mit den Eltern das genaue Vorgehen besprochen. Erfahrene Kinderchirurgen wie im Olgahospital kennen alle Ausprägungen von Gastroschisen und Omphalocelen und können sie adäquat versorgen.