Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten

Elektrophysiologische Diagnostik und Therapie

Die Klinik verfügt über einen hochmodernen elektrophysiologischen Arbeitsplatz mit integriertem 3-D-Navigations- und Mappingsystem ENSITE NAVX bzw. ARRAY.

Der entscheidende Vorteil der neuen Herzkatheteranlage ist neben der digitalen Bildverarbeitung neuesten Standards das umfassende Dosismanagement zur Reduktion der Strahlenexposition für Patient und Untersuchenden im Rahmen elektrophysiologischer Interventionen. Mit Hilfe des 3-D-Navigations- und Mappingsystems ENSITE NAVX bzw. ARRAY können Katheter ohne röntgenologische Kontrolle im Herzen geortet und dirigiert werden.

Dies ermöglicht eine dreidimensionale Rekonstruktion von Herzhöhlen und Analyse komplexer elektrischer Erregungsabläufe. Diese Rekonstruktion kardialer Strukturen erlaubt nach einer Integration kernspintomographischer Bildgebung z.B. eine exakte räumliche Darstellung der Lungenvenen sowie der Umgebungsareale mit der Möglichkeit zur Katheter-gestützten elektrischen Isolation dieser Strukturen vom linken Vorhof bei Patienten mit anfallsweisem bzw. kurzfristig anhaltendem Vorhofflimmern.

Die intrakardiale elektrophysiologische Untersuchung ist eine diagnostische Maßnahme, bei der aus der Innenseite des Herzens mit Hilfe von mehrpoligen Kabeln (Elektroden-Katheter) Herzströme abgeleitet werden (wie bei einem EKG von der Haut). Dadurch ist es möglich, insbesondere die Bedeutung von schnellen Rhythmusstörungen (Tachykardien) des Herzens und ihre Therapiebedürftigkeit zu beurteilen.

Ablauf der Behandlung

Nach örtlicher Betäubung werden diese sehr dünnkalibrigen Katheter unter röntgenologischer Kontrolle in das rechte Herz eingeführt. Im Einzelfall kann es sinnvoll sein, über die Vene der linken Armbeuge bzw. über die Venen des Halses zusätzlich einen Katheter in die Koronarvenen einzulegen.

Nachdem die Elektrodenkatheter korrekt platziert sind, erfolgt die Registrierung der Herzströme. Mit Hilfe eines externen Stimulationsgerätes, das niederenergetische Impulse an die angeschlossenen Elektrodenkatheter abgeben kann, kann das Herz in jeden beliebigen Rhythmus versetzt werden. Ziel dieser programmierten Stimulation ist, insbesondere sogenannte Wiedereintritts-Tachykardien (reentry) sowie fokale Tachykardien zu induzieren, die mit einer Katheterablation zur Ausheilung gebracht werden können.