CT-Screening sinnvoll?

Komplette Heilung ist möglich

„Durch die ablative Radiochirurgie ist bei kleinen Lungentumoren eine komplette Heilung möglich, bei Metastasen können wir eine weitere Ausbreitung verhindern“, erklärt Professor Münter und berichtet von einer 80-jährigen Darmkrebspatienten, bei der zwei Metastasen in der Lunge gefunden wurden. „Die hochbetagte Patientin war aufgrund ihrer  Krebsgrunderkrankung und ihres allgemeinen Zustandes inoperabel, die Bestrahlung hat sie aber sehr gut verkraftet, und das mit vollem Erfolg.“

Noch allerdings sind der ablativen Radiochirurgie Grenzen gesetzt. Bei Tumoren ist die  Größe limitierend, bei Metastasen die Anzahl: „Bei begrenzter metastasierender Erkrankung stellt sie aber eine sehr gute Alternative zur Operation dar“, so Professor Münter. Er schätzt, dass bei einem konsequenten Einsatz der ablativen Radiochirurgie die Lungenkrebsmortalität in den frühen Stadien deutlich gesenkt werden könnte. Frühe, potenziell heilbare Lungenkarzinom-Stadien sind aber (noch) meist Zufallsbefunde, etwa im  Rahmen einer Computertomographie des Thorax.

Angesichts des neuen Verfahrens, das jetzt am Katharinenhospital angeboten wird, plädiert Dr. Kempa deshalb für ein regelmäßiges Lungenscreening: „Ein CT-Screening bei Patienten über 60 Jahre mit entsprechenden Risikofaktoren wäre sinnvoll, denn damit ließen sich viele Lungenkarzinome im Frühstadien entdecken – und nun bei nicht operablen Patienten durch die ablative Radiochirurgie in vielen Fällen auch heilen.“

Aus: Klinikum live, Ausgabe 02|2013