Endokrinologie

Transsexualität

Transsexualität ist durch die dauerhafte innere Gewißheit gekennzeichnet, sich dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen.

Dazu gehören die Ablehnung der körperlichen Merkmale des angeborenen Geschlechts und der mit dem biologischen Geschlecht verbundenen Rollenerwartungen. Hinzu kommt der Wunsch, durch hormonelle und chirurgische Maßnahmen soweit als möglich die körperliche Erscheinungsform des Identitätsgeschlechts anzunehmen und sozial und juristisch anerkannt im gewünschten Geschlecht zu leben. Nach den heute gültigen diagnostischen Klassifikationsschemata wird die Transsexualität als eine besondere Form der Geschlechtsidentitätsstörungen angesehen.

Um sich dem gewünschten und gefühltem Geschlecht anzunähern, ist eine Hormonbehandlung notwendig. Bei Mann-zu-Frau Transsexuellen wird weibliches Hormon (Östrogen) dem Körper zugeführt und die Produktion von männlichem Hormon (Testosteron) unterdrückt. Bei Frau-zu-Mann Transsexuellen wird männliches Hormon (Testosteron) dem Körper zugeführt und die Produktion von weiblichem Hormon (Östrogen) unterdrückt.

Indikation zur Hormonbehandlung

Vor der Indikation zur hormonellen Behandlung muss eine psychotherapeutische Begleitung stattfindet. Außerdem muss der begleitende Psychotherapeut die Indikation in Form einer schriftlichen Stellungnahme bestätigen.

Zu Beginn der Behandlung wird eine körperliche Untersuchung mit Befunddokumentation (unter anderem zur Kontrolle des Therapieeffekts) vorgenommen. Zur Beurteilung des aktuellen Thromboembolie-Risikos werden familiäre und eigene thromboembolische Ereignisse in der Vorgeschichte erfasst. Des weiteren wird eine Leberanamnese erhoben und die aktuelle Leberfunktion beurteilt. Auch die psychische Verträglichkeit der hormonellen Behandlung und ihrer Auswirkungen werden untersucht, ebenso die dauerhafte körperliche Verträglichkeit.

Die Einleitung der Hormonbehandlung und die Bestimmung der Frequenz der Kontrollen erfolgt bei uns durch eine endokrinologisch erfahrene Ärztin. Wichtig zu wissen ist, dass die Behandlung lebenslang dauert.