Frauenklinik – Schwerpunkt Gynäkologie

Dysplasiezentrum

Das Dysplasiezentrum beschäftigt sich mit Veränderungen des äußeren Genitales und des Gebärmutterhalses. Dazu zählen auffällige Krebsabstrichergebnisse, Feigwarzen oder chronische Infektionen.

Im Rahmen vielfältiger Untersuchungen besteht die Möglichkeit, bereits vorliegende Untersuchungsergebnisse Ihres Frauenarztes zu erweitern und zu verfeinern. In enger Kooperation mit Ihrem betreuenden Gynäkologen wird dann ein individuelles Therapiekonzept für Sie erarbeitet.

Auffälliger "Krebsabstrich"
Ein auffälliger Pap-Abstrich wird häufig festgestellt, im Schnitt bei fast jeder Frau im Laufe ihres Lebens. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass nur in den seltensten Fällen Krebszellen nachgewiesen werden. Meistens kann eine Erkrankung durch eine adäquate Therapie in einem Vorstadium zum Stillstand gebracht werden. In vielen Fällen sorgt sogar der Körper selbst für eine Regeneration der veränderten Zellen. Um jedoch die therapiebedürftigen Vorstufen rechtzeitig erkennen zu können, bedarf es einer regelmäßigen Vorsorge. Unser Augenmerk besteht darin, Krebsvorstufen in einem frühen Stadium zu erkennen, sodass eine möglichst 100-prozentige Heilung zu erzielen ist.

Therapie
In Abhängigkeit einer sorfältig erhobenen Anamnese, den erhobenen Untersuchungsergebnissen und den vorliegenden Befunden Ihres Frauenarztes wird für Sie ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet. In unserem Dysplasiezentrum stehen sämtliche z.Zt. verfügbaren Therapieoptionen zur Verfügung.

Therapieverfahren

Elektrokonisation (Schlingenkonisation)
Der Beginn der Operation ist mit einer gängigen Untersuchung bei Ihrem Frauenarzt vergleichbar. Die bereits während Ihrer Vorstellung erhobenen Untersuchungsergebnisse ermöglichen eine gezielte Gewebsentnahme. Dazu wird der äußere Muttermund mit einem speziellen Instrumentarium angehakt. Anschließend wird der Gebärmutterhals aufgedehnt. Mittels einer Schlingenelektrode, die mit einem kontrolliertem Hochfrequenzstrom schneidet, wird ein kegelförmiges Gewebsareal aus dem Gebärmutterhals entnommen. Das Gewebsareal umfasst die verdächtigen Schleimhautbezirke und einen Rand gesunden Gewebes. Bei Frauen mit noch bestehendem Kinderwunsch entfernt man einen möglichst flachen Kegel, damit der Muttermund bei einer zukünftigen Schwangerschaft noch seine Funktion erfüllt. Nach der Menopause wird meist ein spitzerer Kegel entfernt. Der Vorteil gegenüber der früher häufig verwendeteten Messerkonisation besteht darin, dass durch die Applikation des Hochfrequenzstroms eröffnete Blutgefäße gleichzeitig verschorft werden. Anschließend wird aus dem Gebärmutterhals und falls erforderlich aus der Gebärmutterhöhle Gewebe mit einem scharfem, löffelartigem Instrument (der sogenannten Currete) entnommen.

CO2-Laserkonisation
Der Ablauf der CO2-Laserkonisation ist nahezu identisch mit der Vorgehensweise der Elektrokonisation (s.o.).

CO2-Laservaporisation
In vielen Fällen ist die Konisation, vor allem bei jungen Patientinnen nicht notwendig. Wenn das veränderte Areal komplett im Bereich des äußeren Muttermundes liegt und nur ein einfache bis mittelgradige Dysplasie vorliegt, genügt es, eine sogenannte Laservaporisation durchzuführen. Diese Technik erlaubt es durch ein sogenanntes "Verdampfen" der veränderten Zellen eine Heilung zu erreichen. Der Vorteil dieser Technik gegenüber den Konisationstechniken liegt in der Gewebeschonung bei gleich hoher Sicherheit. Vor allem Patientinnen mit bestehendem Kinderwunsch profitieren von dieser schonenden Methode.

LAVH
Je nach Lebensplanung und fortgeschrittener Erkrankungssituation kann eine Entfernung der Gebärmutter sinnvoll sein. Dies kann zumeist schonend über einen vaginalen Eingriff oder durch einen kombiniert Laparoskopisch / vaginalen Zugang durchgeführt werden.

Wertheim-Meigs-Operation
Diese Operation wird nur in Ausnahmefällen, bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf durchgeführt. Hierbei werden zusätzlich zur Entfernung der Gebärmutter die Haltebänder der Gebärmutter, ein kleiner Anteil der Scheide, das Lymphgewebe im Becken und die Bindegewebsstrukturen im Bereich des Beckens und der Scheide entfernt.