
Um die Arbeitsweise von Hörimplantaten zu verstehen, sollte Ihnen die Funktion des gesunden Ohres vertraut sein. Daher zunächst ein kurzer Überblick:
Das Ohr wird anatomisch in das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr unterteilt. Das äußere Ohr, bestehend aus der Ohrmuschel und dem Gehörgang, dient der Schallaufnahme und dessen Weiterleitung an das Trommelfell, das die Grenze zum luftgefüllten Mittelohr darstellt. Der Schall versetzt das Trommelfell ähnlich wie bei einem Musikinstrument in Schwingungen, die durch die Gehörknöchelchen des Mittelohres verstärkt und auf das Innenohr, übertragen werden. Im Innenohr, der sogenannten Hörschnecke, übertragen die Hörsinneszellen, medizinisch Haarzellen genannt, das Signal auf den Hörnerven. Die Nervenerregung wird über die sogenannte Hörbahn im Gehirn bis zur Hörrinde im Schläfenlappen des Gehirns weitergeleitet. Erst dort entsteht die bewusste Hörwahrnehmung.
Ein Cochlea-Implantat (CI) ersetzt die Funktion des Innenohres, wenn dieses vollständig taub oder so stark geschädigt ist, dass normale Hörgeräte keinen ausreichenden Nutzen mehr bringen. Das Implantat wird im Rahmen einer Ohroperation in die Hörschnecke eingesetzt und reizt elektrisch den Hörnerv. Die Operation ist praktisch in jedem Alter und bei Kindern bereits im ersten Lebensjahr möglich.
Ein CI besteht aus zwei Teilen (siehe Bild 1):
1. Dem Implantat mit Empfängerspule (1), Magnet (2) und Innenohrelektrode (3)
2. Dem Sprachprozessor: dieser kann entweder hinter dem Ohr (4) mit über dem Implantat magnetisch gehaltener Sendespule (5) oder auch als „single unit-Prozessor“ direkt über dem Implantat (Bild 2a + 2b) getragen werden. Für Babys und Kleinkinder gibt es weitere, kindgerechte Trageoptionen (Bild 3)
Funktionsweise:
Aktive Hörimplantate, auch implantierbare Hörgeräte genannt, werden in die Mittelohrräume oder in den Schädelknochen eingesetzt und verbessern die Schallübertragung in dem durch eine Entzündung, eine Fehlbildung oder vorangegangene Operationen geschädigten Mittelohr. Durch die direkte Ankoppelung an die Mittelohrstrukturen oder durch die Ausnutzung der sogenannten „Knochenleitung“ (s.u.) müssen Hörmplantate weniger Verstärkung leisten als normale Hörgeräte und bieten daher oft einen besseren Klangeindruck. Außerdem muss der Gehörgang nicht wie bei normalen Hörgeräten durch eine Otoplastik (Ohrpassstück) verschlossen werden. Daher können auch Patienten mit chronisch entzündeten Gehörgängen oder feuchten Ohren von dieser Technik profitieren. Knochenleitungsimplantate eignen sich weiterhin auch für die Versorgung von einseitigen Taubheiten bei Normalgehör des anderen Ohres.
Aktive Hörimplantate werden im Rahmen einer Ohroperation in Narkose eingesetzt und sind für Kinder bereits ab fünf Jahren zugelassen.
Hörimplantate bestehen aus zwei Teilen:
Es gibt verschiedene Arten von aktiven Hörimplantaten mehrerer Hersteller, die hier nur exemplarisch dargestellt werden (Bild 4).
Funktionsweise: