Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Plastische Operationen

Speicheldrüsenerkrankungen

MRT-Aufnahme eines Parotistumors
MRT-Aufnahme eines Parotistumors
MRT-Aufnahme eines Parotistumors
MRT-Aufnahme eines Parotistumors
Dargestellter Gesichtsnerv eines Kindes mit abzweigenden Nervenästen (Parotisfächer)
Dargestellter Gesichtsnerv eines Kindes mit abzweigenden Nervenästen (Parotisfächer)
Operativer Zugang Parotis („Facelift“)
Operativer Zugang Parotis („Facelift“)

Die konservative und operative Behandlung der Speicheldrüsen ist ein klassisches Gebiet der HNO-Heilkunde. Bei den paarig angelegten Unterkieferspeicheldrüsen (Glandula submandibularis) stehen Entzündungen und Steinleiden im Vordergrund, während in der ebenfalls paarig angelegten Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) gut- und seltener bösartige Knoten auftreten können.

Bei der Behandlung von Immunkrankheiten der Speicheldrüsen erfolgt stets eine enge Zusammenarbeit mit der Innere Medizin. Dabei erfolgt zunächst vor jeder Behandlung eine ausführliche Anamnese und Untersuchung, immer auch mittels Ultraschall. Die Radiologie ermöglicht uns mit der MRT-Sialographie zudem eine hilfreiche weiterführende Diagnostik.

Schonung des Gesichtsnervs hat oberste Priorität
In der operativen Tumorchirurgie der Ohrspeicheldrüse spielt insbesondere der Verlauf des Gesichtsnervs (N. facialis) eine entscheidende Rolle. Dieser Nerv, der für die Bewegung der Gesichtsmuskulatur zuständig ist, zieht mit seinem Hauptstamm in die Drüse und zweigt sich in dieser fächerförmig in seine Äste auf. Neben der kompletten Entfernung des Tumors hat die Schonung dieses Gesichtsnervs höchste Priorität. Die Operation der Ohrspeicheldrüse erfolgt deshalb standardmäßig unter Vergrößerung mittels Operationsmikroskop oder Lupenbrille und unter Nervenmonitoring. Der operative Zugangsweg erfolgt in der Regel über einen Hautschnitt vor dem Ohr und bogenförmig in einer Hautfalte unterhalb des Unterkiefers. Alternativ kann ein Hautschnitt wie beim sog. „Facelift“ gewählt werden, der keine sichtbaren Narben hinterlässt.

Bei Gesichtsverletzungen kann es zur Verletzung der Gesichtsnervenäste kommen. Neben der sofortigen mikrochirurgischen Revision mit Nervennaht führen wir Nerventransplantationen und Nervenverlegungen mit dem Ziel durch, wieder eine regelrechte Gesichtsbeweglichkeit herzustellen.

Behandlung von gustatorischem Schwitzen bzw. vermehrter Speichelbildung (Hypersalivation)
Kommt es nach einer Tumorentfernung im Bereich der Ohrspeicheldrüse zu dem sog. Frey-Syndrom (auch gustatorisches Schwitzen genannt), behandeln wir das betroffene Areal mit Injektionen von Botox® in die Haut. Außerdem können wir übermäßiges Speicheln bei z.B. Schlaganfallpatienten oder behinderten Kindern durch Injektionen von Botox® in die Speicheldrüsen behandeln.