Schonende Gewebeentnahme mit Ultraschallkontrolle

Ultraschall erhöht Heilungschancen bei Lungenkrebs

Ebenfalls mit Ultraschall arbeiten die Ärzte bei der Bronchoskopie. Hier werden die Luftröhre und die Bronchen untersucht. „Besondere Bedeutung hat der endobronchiale Ultraschall bei der Diagnostik eines Lungenkarzinoms“, erklärt Dr. Axel Tobias Kempa, Sektionsleiter der Pneumologie am Katharinenhospital. „Denn nur wenn Lungenkrebs rechtzeitig erkannt wird, bestehen Heilungschancen.“ Das Lungenkarzinom ist in Deutschland die häufigste Krebstodesursache.

Die bronchoskopische Diagnostik mit Ultraschallvideo-Bronchoskop gibt es seit mittlerweile mehr als zehn Jahren. Kein anderes Verfahren hat die pneumologische Diagnostik mehr verändert. „Die Diagnostik kann damit doppelt so schnell durchgeführt werden und die Überlebenschancen von Patienten haben sich um ein Vielfaches verbessert“, berichtet Dr. Kempa.

Am Ende des Bronchoskops befindet sich neben einem Schallkopf eine Öffnung, durch die Punktionsnadeln vorgeschoben werden können. Mit diesen Punktionsnadeln kann die mittels Ultraschall dargestellte Struktur direkt punktiert wer-den. „Wichtig ist, dass der entsprechende Bereich mindestens drei Mal punktiert wird, um eine sichere und gewissenhafte Diagnose zu erhalten“, betont Dr. Kempa.

Für die Patienten ist die Bronchoskopie nahezu ohne Risiko und Komplikationen. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert nicht länger als 30 Minuten. Am Katharinenhospital werden jedes Jahr 200 Patienten im Rahmen einer Bronchoskopie operiert.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 04|2015

Klinikum Stuttgart – Katharinenhospital


Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie