Ein sehr häufiger, überwiegend notfallmäßig durchgeführter Eingriff ist die Entfernung des Blinddarms (Appendektomie), die in unserer Klinik routinemäßig primär laparoskopisch (minimalinvasiv) durchgeführt wird. Es handelt sich hierbei um einen Eingriff, bei dem die Vorteile der endoskopischen Operationstechnik deutlich zum Tragen kommen.
Über die im Bereich des Nabels eingebrachte Kamera kann die gesamte Bauchhöhle beurteilt werden, so dass auch andere Ursachen für die beschriebenen Beschwerden (bei jungen Frauen Zysten bzw. Entzündungen im Bereich der Eierstöcke, anderweitige entzündliche Erkrankungen im Bereich des Darms, Entzündungen der Gallenblase bzw. Entzündungen von Darmausstülpungen wie Meckel’sche Divertikel) ausgeschlossen werden können.
Der entzündete Blinddarm kann über einen endoskopisch eingebrachten Bergebeutel über die Bauchhaut entfernt werden, so dass es zu keiner Kontamination der Bauchhaut mit Darmbakterien kommt und die Rate der Wundinfekte somit deutlich niedriger gehalten werden kann als nach offenen konventionellen Entfernungen des Blinddarms. Kleinere Abszesse im Bereich des Blinddarms können gezielt abgesaugt und mit Drainagen versorgt werden.
Zeigt sich jedoch nach Einbringen der Kamera eine globale Bauchfellentzündung bzw. handelt es sich um eine Entzündung des Blinddarms, die andere Organe mit einbezogen hat, muss die Bauchhöhle über einen Schnitt eröffnet und die Operation konventionell beendet werden.