17.05.2021

Lebensrettend für Kinder - Olgäle-Stiftung übergibt ECMO-System ans Klinikum Stuttgart

(von links): Prof. Jan Steffen Jürgensen, Medizinischer Vorstand Klinikum Stuttgart; Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin des Vorstands der Olgäle-Stiftung für das kranken Kind e. V.; Dr. Frank Uhlemann, der Ärztliche Direktor der pädiatrischen Kardiologie und Intensivmedizin im Olgahospital und des Zentrums für Angeborene Herzfehler Stuttgart. Bildnachweis: Klinikum Stuttgart

Ein ECMO-System im Gesamtwert von 95.000 Euro hat die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. an das Klinikum Stuttgart übergeben. Die Maschine übernimmt bei schwerstem Lungenversagen die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff außerhalb des Körpers und ist damit lebensrettend.

Im Klinikum Stuttgart mit dem Olgahospital als größten Kinderkrankenhaus Deutschlands werden jährlich über 1.000 kritisch kranke Kinder behandelt, darunter auch Kinder mit schwerstem Lungenversagen. Das ECMO-System (extrakorporale Membranoxygnierung) sichert dann  den Gasaustausch außerhalb des Körpers, wenn die klassische maschinelle Beatmung in der Intensivmedizin nicht mehr genügt. Es pumpt Blut kontinuierlich durch einen Membran-Oxygenator, der den Gasaustausch in der Lunge ersetzt. Kohlendioxid wird so aus dem Blut entfernt und Sauerstoff zugeführt. Das so aufbereitete Blut wird zum Patienten zurückgeführt. Durch das Verfahren hat z. Bsp. bei einer schweren Lungeninfektionen, einer akuten Herzmuskelentzündung oder nach einer Operation  die Lunge die Möglichkeit, sich zu regenerieren oder bei Neugeborenen zu reifen. „Ich bin unheimlich froh, dass wir diese Methode Kindern jeden Alters mit schwerem Lungenversagen anbieten können“, freute sich Dr. Frank Uhlemann, der Ärztliche Direktor der pädiatrischen Kardiologie und Intensivmedizin im Olgahospital und des Zentrums für Angeborene Herzfehler Stuttgart. „Ich bin glücklich, dass wir das Olgahospital mit dem ECMO-System unterstützen und so Leben retten können“, sagte Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin des Vorstands der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V..

Im Namen des Klinikums bedankte sich der Medizinische Vorstand Prof. Jan Steffen Jürgensen für die großzügige Spende: „Unsere Kinderintensivstation ist die größte in Deutschland. Wir danken der Olgäle-Stiftung sehr, die unserem Olgahospital durch ihre immer wieder großartige Unterstützung eine besondere Ausstattung ermöglicht. Als Maximalversorger für Kinder- und Jugendmedizin in der Metropolregion Stuttgart sind wir deshalb sehr glücklich, dass wir auch unseren kleinen Patienten eine Lungenersatztherapie anbieten können.“

Das ECMO-System ist in den letzten Monaten durch die Pandemie in den Focus gerückt. Im Klinikum Stuttgart werden zurzeit gleich mehrere erwachsene Patienten mit COVID19 mit einer ECMO-Therapie behandelt. Bei Kindern sind schwere COVID-Erkrankungen zum Glück eine absolute Rarität. Komplizierte Verläufe anderer Viruspneumonien, beispielsweise auch nach Influenzainfektion, wurden in den letzten Jahren häufiger auf der Intensivstation des Olgahospitals behandelt. Die neue apparative Ausstattung erweitert die Kapazität und Möglichkeiten Deutschlands größter Kinderklinik nochmals.

Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeitende, darunter 2.700 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.

In der Pandemie nimmt das Klinikum Stuttgart eine herausgehobene Rolle ein. Die Intensivkapazität wurde stark ausgebaut, eine Notfallreservekapazität geschaffen, hunderttausende von PCR-Testungen durchgeführt und das Impfzentrum in der Liederhalle aufgebaut, in dem die erste Impfung gegen COVID in Baden-Württemberg stattfand. Seither wurden etwa 300.000 Impfungen geschafft.

Olgahospital im Klinikum Stuttgart
In Deutschlands größter Kinderklinik, dem Olgahospital des Klinikums Stuttgart, werden jährlich über 16.000 kranke Kinder und Jugendliche stationär behandelt. Hinzu kommen mehr als 100.000 ambulante Patienten. In interdisziplinärer Zusammenarbeit wird das komplette Behandlungsspektrum in der Kinder- und Jugendmedizin angeboten. In den pädiatrischen Spezialambulanzen und dem Sozialpädiatrischen Zentrum erfolgt die ambulante Versorgung von chronisch und schwer kranken Kindern. Das Olgahospital wurde vielfach ausgezeichnet und zertifiziert. Zuletzt erfolgte erneute die Auszeichnung der „Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.“ als „Ausgezeichnet. Für Kinder“.

Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V.
Die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V. hat es sich seit über 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, den Aufenthalt der oft schwerstkranken Kinder im Stuttgarter Olgahospital - unabhängig von deren Krankheitsbild - durch eine kindgerechte Atmosphäre angenehmer zu gestalten, die psychosoziale Betreuung der kleinen Patienten und ihrer Eltern zu verbessern, modernste medizinische Geräte anzuschaffen und Fortbildung und Forschung zu fördern.
www.olgaele-stiftung.de


Kontakt
Annette Seifert
Klinikum Stuttgart
Unternehmenskommunikation
Tel: 0711-278 32096
Mail: a.seifert@klinikum-stuttgart.de


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