Wirbelsäulenchirurgie

Ursachen von Rücken- und Wirbelsäulenbeschwerden

Wirbelsäule mit Bandscheibenvorfall
Wirbelsäule mit Bandscheibenvorfall

Rücken- und Wirbelsäulenbeschwerden haben eine Vielzahl von Ursachen. Die genaue Analyse ermöglicht die Auswahl der optimalen Therapie.

Durch die genaue Anamneseerhebung, sorgfältige körperliche Untersuchung in Zusammenschau mit der bildgebenden Diagnostik - Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und/oder Röntgenaufnahmen - sowie elektrophysiologischen Befunden werden die zum Teil höchst unterschiedlichen Erkrankungen der Wirbelsäule eingeordnet und das optimale Therapieverfahren ausgewählt.

So ist eine Nervenwurzelkompression möglicherweise durch einen Bandscheibenvorfall bedingt, kann aber auch durch eine knöchernen Einengung im Neuroforamen verursacht werden. Nur die sorgfältige Analyse aller verfügbaren Information ermöglicht die exakte Diagnose und damit die optimale, schonenste Therapie.

Endoskopische Operation von Bandscheibenvorfällen

Durch den Einsatz spezieller Endoskope kann ein Großteil der Bandscheibenvorfälle minimal-invasiv operiert werden. Über einen 8-mm-Schnitt kann der Vorfall entfernt werden. Durch das intraoperative, elektrophysiologische Monitoring werden die neuralen Strukturen während des Eingriffs überwacht und somit ein Schädigung durch die Manipulation an den Nervenwurzeln vermieden. Die verwendeten HighDefinition-Kamerasysteme ermöglichen dem Operateur die derzeit bestmögliche intraoperative Übersicht.

Spinale Stenosen

Eine häufige Wirbelsäulenerkrankung des höheren Lebensalters ist die degenerativ bedingte Verengung der Wirbelsäule (Stenosen, Spinalkanalstenose) mit der typischen Claudicatio spinalis, auch genannt Schaufensterkrankheit. In diesen Fällen ist eine operative Entlastung des betroffenen Wirbelsegmentes notwendig. Über einen mikrochirurgischen Zugang kann die Stenose beseitigt und damit die Funktion verbessert werden. Insbesondere die präoperative Gehstrecke kann verlängert und die Schmerzen reduziert werden.

Degenerative Instabilitäten

Bedingt durch fortschreitende degenerative Prozesse im Bereich der Wirbelsäule kommt es nicht nur zu Instabilitäten und Verengungen der Wirbelsäule (Stenosen), sondern auch zu Wirbelgleiten (Spondylolisthese) und anhaltenden meist konservativ nicht beherrschbaren Rückenschmerzen. In diesen Fällen kann eine Instrumentierung (Spondyldese) indiziert sein.

Im Bereich der Halswirbelsäule werden die Wirbelsegmente über mikrochirugische Zugänge entweder mit Bandscheibenersatzimplantaten stabilisiert oder mittels Prothesen versorgt. Instabilitäten der Lendenwirbelsäule können über spezielle Instrumentarien ausgeglichen und minimal-invasiv fusioniert werden (MAST, minimal access spine technology).

Intraspinale Tumore

Häufige Tumore des Rückenmarks sind spinale Meningeome oder Neurinome (Schwannom oder Neurofibrom), sowie die vom Rückenmark selbst ausgehenden Astrozytome oder Ependymome. Diese Tumore werden in mikrochirurgischer Technik mit modernsten Operationsmikroskopen operiert.

Intraoperativ werden das Rückenmark und die neuronalen Strukturen kontinuierlich durch elektrophysiologisches Monitoring (IOM) überwacht, um einen vollständigen Funktionserhalt des Rückenmarkes zu gewährleisten. Der operative Zugang wird durch die Verwendung des intraoperativen Ultraschalls kleinstmöglich gehalten, hierdurch werden postoperative Instabilitäten der Wirbelsäule vermieden.