Schrittmachersysteme

Herzschrittmacher lassen das Herz gleichmäßig schlagen

Die modernen Herzschrittmacher sind multifunktionale, von außen programmierbare Kleinstcomputer, deren Aufgabe es ist, den Herzschlag zu überwachen. Bei Bedarf erzeugen sie eine Ersatzstimulation, indem sie elektrische Impulse abgeben, die die fehlenden Herzimpulse ersetzen.

Die implantierbare Herzstimulation erfordert einen Impulsgenerator, bestehend aus einem komplizierten elektronischen Schaltkreis, der jeden Herzschlag überwacht, analysiert und aufzeichnet und, wenn nötig, nicht wahrnehmbare Impulse von geringer Intensität angibt, die die Herztätigkeit normalisieren sowie aus einer Lithium-Batterie, die die erforderliche elektrische Energie liefert. Darüber hinaus werden zur Herzstimulation eine oder zwei Schrittmacherelektroden benötigt, die die elektrischen Impulse zum Herzen leiten. Es handelt sich dabei um dünne und flexible, mit Isolationsmaterial umkleidete Kabel, die den Impulsgenerator mit dem Herzinnenraum verbinden.

Der Herzschrittmacher besitzt einen Speicher, der die Herztätigkeit kontinuierlich aufzeichnet. Daraus kann der Arzt ersehen, wie das Herz und der Schrittmacher seit der letzten Untersuchung gearbeitet haben und erhält nützliche Informationen für die weitere Behandlung. Die wichtigsten Schrittmachertypen sind Einkammer-Herzschrittmacher mit einer Schrittmacherlektrode im rechten Vorhof oder in der rechten Herzkammer, Zweikammer-Herzschrittmacher mit einer Schrittmacherelektrode im rechten Vorhof und einer zweiten in der rechten Herzkammer sowie frequenzadaptive Herzschrittmacher, die erkennen, dass der Patient eine Anstrengung unternimmt und dementsprechend auf eine höhere Stimulationsfrequenz umschaltet, damit die betreffende Anstrengung unter den bestmöglichen Bedingungen fortgesetzt werden kann.

Die Implantation eines Herzschrittmachers ist in aller Regel ein einfacher und kurzer Eingriff, der stationär, in ausgewählten Fällen auch ambulant unter örtlicher Betäubung oder selten in Vollnarkose durchgeführt wird.

Der Chirurg führt zunächst die Schrittmacherelektrode in eine Vene unterhalb des Schlüsselbeins ein und schiebt sie unter röntgenologischer Kontrolle bis in den betreffenden Herzinnenraum (Vorhof oder Herzkammer), worauf vom  Kardiologen eine Reihe von elektrischen Messungen durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass die Elektrode angeschlossen und unter die Haut etwas unterhalb der Schulter eingebracht.

Im Katharinenhospital werden über 300 Schrittmachersysteme pro Jahr implantiert.