
Die operative Therapie der Krampfadererkrankung umfasst heute ein breites Spektrum an minimalinvasiven Operationstechniken und ist auf individuelles Erkrankungsstadium und persönliche Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten.
Alle modernen Operationsverfahren werden in der Klinik für Gefäßchirurgie, Gefäßmedizin und Transplantationschirurgie des Katharinenhospitals angewendet und ständig nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten bewertet und weiterentwickelt. Wir orientieren uns an den Leitlinien der medizinischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften, die unser Team aktiv mitgestaltet.
Die klassische Stripping-Operation (nach BABCOCK) mit kompletter Entfernung der erkrankten Stammvene (Vena saphena magna oder Vena saphena parva) wird ergänzt durch die minimalinvasive Entfernung der Krampfadern mit der Technik nach VARADY (Mini-Phlebektomie) und ist nach wie vor die am häufigsten angewendete Operationsmethode.
Moderne thermische Verfahren
Meist kann die Operation als ambulanter Eingriff durchgeführt werden.
In geeigneten Fällen kommen auch die modernen thermischen Verfahren zum Einsatz, bei denen die erkrankte Stammvene mit speziellen Kathetern durch Hitzeeinwirkung zum Verschluss gebracht und damit ausgeschaltet wird. Hierzu kann hochfrequenter Wechselstrom (Radiofrequenz) oder LASER-Energie verwendet werden. In unserer Klinik verwenden wir beide Methoden, das Closure Fast® Verfahren der Firma VNUS Technologies und die endovenöse Lasertherapie (Diodenlaser 1470nm) mit einer Radialfaser der Firma Biolitec. Diese Operationstechniken haben den Vorteil, dass sie meist in örtlicher Betäubung (Tumeszenzanästhesie) durchgeführt werden können und im Vergleich zur Strippingoperation weniger Blutergüsse zur Folge haben und in den Tagen nach der Operation weniger schmerzhaft sind.
Kleinere Krampfadern und Besenreiser werden mit der Flüssigsklerosierung oder Schaumsklerosierung (Polidocanol, Firma Kreussler) verödet oder mit einer speziellen Radiofrequenznadel (TC 3000, Firma F Care Systems) transcutan behandelt. Hier sind meist mehrere ambulante Behandlungssitzungen erforderlich.
Differenzierte Diagnostik
Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung sind eine sorgfältige Diagnostik mit Farbkodierter Duplexsonographie (Ultraschall) und eine individuelle Behandlungsplanung, die wir in unserer speziellen Venensprechstunde (Dienstags 13:00-16:00 Uhr) anbieten. Die Terminvereinbarung erfolgt über die Chirurgische Ambulanz des Katharinenhospitals (Telefon 0711 278-33491). Die Überweisung eines Chirurgen, Unfallchirurgen, Orthopäden oder eines Hautarztes ist hierfür erforderlich.
Neben der Krampfadererkrankung untersuchen und behandeln wir auch alle anderen Venenerkrankungen wie Thrombophlebitis, Thrombose oder venöse Fehlbildungen.