22.07.2022, Stuttgart

Radtour pro Organspende macht Halt im Klinikum Stuttgart

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Mit einer mehrtägigen Radtour machen derzeit 35 Radler:innen auf die Wichtigkeit von Organspenden aufmerksam. Die Teilnehmenden haben selbst eine Organtransplantation hinter sich. Mit dem Halt im Klinikum Stuttgart danken die Radler:innen für das Engagement in der Organspende.

Mit einer Radtour durch Bayern und Baden-Württemberg machen derzeit 35 Radler:innen auf die Wichtigkeit von Organspenden aufmerksam. Die Teilnehmer der Radtour haben selbst eine Organtransplantation hinter sich oder warten auf ein Spenderorgan. Mit dem Halt im Herzen Stuttgarts danken die Radler dem Klinikum Stuttgart für das Engagement in der Organspende.

Dieses Jahr wurden bereits 33 Nierentransplantationen im Klinikum Stuttgart durchgeführt, hiervon alleine schon 13 Lebendnierentransplantationen. Die Empfänger erhalten die Organspende also von Angehörigen oder Freunden, da leider nicht ausreichend Nierenspenden von Verstorbenen zur Verfügung stehen. Prof. Dr. Vedat Schwenger, Leiter des Transplantationszentrums im Klinikum Stuttgart, erklärt: „Wer zwei gesunde Nieren hat, kann bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen nierenkranken Menschen eine Niere spenden. Bei anderen Organen geht das leider nicht. Die Zahl realisierter Organspenden in Deutschlang muss aufgrund des Organspendemangels dringend steigen“.

Mit dem Halt am Klinikum Stuttgart dankt die Initiative „Radtour pro Organspende“ für das Engagement des Maximalversorgers. Bei der Entnahme von Organen Verstorbener zählt das Klinikum Stuttgart zu den aktivsten Häusern in Baden-Württemberg. „Die Entnahme von Organen ist für ein Krankenhaus mit hohem Aufwand verbunden, insbesondere personell. Neben der medizinischen Expertise ist ein sensibler Umgang mit den Angehörigen des Verstorbenen wichtig. Das Klinikum Stuttgart ist hier super aufgestellt,“ so Bernd Hilpert vom Projekt „Radtour pro Organspende“. 

Die Koordination von Organspenden, insbesondere die Kommunikation mit den Angehörigen und der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die für die Verteilung postmortaler Organspenden zuständig ist, übernimmt im Klinikum Stuttgart der Transplantationsbeauftrage Wolfgang Bettolo: „Vor jeder Entscheidung, ob nach dem Tod eines Patienten Organspenden erfolgen, finden intensive Gespräche mit den Angehörigen statt. Im besten Fall hat der Verstorbene schon vor seinem Tod erklärt, wie er zu dem Thema steht. Dann ist es für alle Beteiligten deutlich einfacher.“

Pro Jahr können durch die im Klinikum Stuttgart entnommenen Organe rund 30 Leben gerettet bzw. die Lebenssituation von Patienten deutlich verbessert werden. Ein Organspender kann im besten Fall für bis zu 9 Patienten Organe spenden. Derzeit im Aufbau ist im Klinikum Stuttgart, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) eine Gewebebank am Standort Mitte des Klinikums. Ziel ist es, zukünftig noch mehr Gewebespenden zeitnah und sicher aufbereiten zu können. Möglich sind beispielsweise Spenden von Augenhornhaut oder Herzklappen.

Klinikum Stuttgart

Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 8.000 Mitarbeitende, darunter 3.000 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut. Das Katharinenhospital wird derzeit für über 800 Mio. € neu gebaut und schafft modernste Infrastrukturen für die Patientenversorgung.


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