Schlaf, Kindlein, Schlaf

Wer ist betroffen?

Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie von Schlafstörungen ist wichtig, um Folgen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, emotionale Probleme und Unruhezustände am Tag zu verhindern. „Wir raten Eltern, sobald bei ihnen der Verdacht aufkommt, ihr Kind könnte unter einer Schlafstörung leiden, zu uns in die Schlafambulanz zu kommen.“ Die Schlafambulanz für Kinder gibt es bereits seit einigen Jahren, sie wird nun im Zuge des Schlaflabors personell aufgestockt. „Hier klären wir die Symptome ab und beraten die Familien, welche Schritte oder Medikamente zu einer Besserung führen können.“ Mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen können die Schlafexperten bereits viel erreichen. Hilft das nicht, gehen sie im Schlaflabor in zwei aufeinander folgenden Nächten dem Problem auf den Grund.

Eine häufige Erkrankung ist bei Kindern das Schlafapnoesyndrom, bei dem die Atemwege verengt sind oder die zentrale Atemsteuerung gestört ist. Hinweise darauf können Schnarchen, angestrengte Atmung oder sogar Atmungsaussetzer in der Nacht sowie Tagesmüdigkeit oder Hyperaktivität sein. Durch einen HNO-ärztlichen Eingriff zur Erweiterung der Atemwege kann die Symptomatik oft behoben werden.

Bei Kindern mit neurologischen Erkrankungen ist häufig der Schlaf-Wach-Zyklus im Gehirn gestört. Dadurch kommt es zu Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. „Beim gesunden Mensch ist der Schlaf-Wach-Rhythmus an den Tag-Nacht-Rhythmus angepasst. Das Auge nimmt wahr, wann es draußen dunkel wird, das Gehirn schüttet Melatonin aus und wir werden müde. Bei Kindern mit Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen ist dieser Regelkreis gestört, so dass es zu einer ständigen Verschiebung der Schlafphasen in den Tag und der Wachphasen in die Nacht kommt“, so Dr. Blankenburg. Doch auch in einem solchen Fall können die Experten vom Kinderschlaflabor künftig helfen. Durch die Gabe von Melatonin und anderen Medikamenten kann der Schlaf-Wach-Zyklus häufig wieder an den Tag-Nachtzyklus angepasst werden.

Markus Blankenburg

Olgahospital

Pädiatrie 1 – Pädiatrische Neurologie, Psychosomatik und Schmerztherapie

Ärztlicher Direktor Priv.-Doz. Dr. Markus Blankenburg
Telefon: 0711 278-72408
E-Mail: m.blankenburg@klinikum-stuttgart.de