
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 8.000 Mitarbeitende, darunter 3.000 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
2018 hat der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart als Trägerin den Neubau des Katharinenhospitals des Klinikums Stuttgart als größte Baumaßnahme der Stadt beschlossen. Das Gesamtvorhaben hat ein Volumen von über 800 Millionen Euro und wird mit Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg unterstützt.
Fakten zu Haus F
Grundfläche: ca. 40.000 qm brutto
Baubeginn: 2016
Richtfest: 2018
Nutzungsaufnahme: Anfang 2022
Kosten: ca. 160 Mio. €
Das als Haus F bezeichnete Gebäude an der Kriegsbergstraße im Zentrum der Landeshauptstadt Stuttgart ist seit Anfang 2022 die erste Anlaufstelle für alle Patienten des Katharinenhospitals im Klinikum Stuttgart. Im Neubau befinden sich die radiologischen Kliniken, Teile der Inneren Medizin und Bettenstationen mit etwa 250 Betten. Herzstück ist die große interdisziplinäre Intensivstation mit über 60 Betten und hervorragenden hygienischen Möglichkeiten. Hier verbinden sich internistische, neurologische, anästhesiologische und operative Expertise in einer modernen Einheit. Zudem entstand eine hämato-onkologische Transplantationsstation und eine der größten Endoskopieabteilungen Süddeutschlands. State of the Art ist auch die die gesamte Medizintechnik, die im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Philips weiter ausgebaut wird.
Auch städtebaulich setzt der Neubau architektonisch Akzente in zentraler Lage zwischen Stadtgarten, Universität und Lindenmuseum. Die Kriegsbergstraße wird in diesem Bereich in den kommenden Jahren als Boulevard vollständig erneuert. Eine Begrünung und die Reduktion auf einen Fahrstreifen pro Richtung werden diesen Bereich für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen. Eine Verbesserung des Stadtklimas wird zudem durch die verringerte Bauhöhe und eine Grünfuge erreicht, wodurch Frischluft vom Kriegsberg besser in die Stadt strömen kann.
Virtueller Rundgang
Ein Video, erstellt kurz vor der Eröffnung, gibt Einblicke in den Neubau
Die Station F31 ist auf die besonderen Bedürfnisse von Patienten ausgerichtet, welche eine Leukämiebehandlung, Stammzelltransplantation oder zukünftig auch zelluläre Immuntherapien erhalten. Als Haus der Maximalversorgung mit vor Ort verfügbaren Fachdisziplinen wie Neurologie, Neurochirurgie und der internistischen Intensivmedizin werden im Klinikum Stuttgart alle Patienten nach einer Stammzelltransplantation oder anderen Therapien auch bei Komplikationen optimal versorgt.
Im Raumkonzept der Station wurde neben den modernen medizinischen Anforderungen auch speziell auf räumliche Qualitäten und bauliche Hygiene geachtet. Die gesamte Station verfügt über eine spezielle Luftfilterung, die Krankheitserreger effizient herausfiltert und damit das Infektionsrisiko reduziert. Jedes Zimmer verfügt über Fernseher, kostenlosen Internetzugang und Fahrradergometer. In den modernen Ein- und Zweibettzimmern sorgen große Fensterfronten mit Tageslicht und Schalldämmung für eine gute Raumqualität. In einem großen, hellen Aufenthaltsraum haben Patienten und Angehörige einen besonders schönen Blick über Stuttgart.
Das Herzstück von Haus F ist die große neue interdisziplinäre Intensivstation. Auf 1.900 Quadratmetern ist Platz für mindestens 62 Intensivpatienten, verteilt auf 36 Zimmer. Hier verschmelzen die bisherige internistische, operative und neurologische Intensivstation zu einer großen interdisziplinären Einheit. Ein zentraler offener Stützpunkt unterstützt die Teamarbeit. Die Zimmer sind ausreichend groß um gemeinsam pflegerisch und ärztlich am Bett im Team arbeiten zu können. Fenster und Türen zwischen den Zimmern erleichtern den Mitarbeitenden die Versorgung der Patienten. Kleine Lichter, große Fenster und eine helle Gestaltung sorgen für eine angenehme Atmosphäre für Patient:innen und Personal.
Stark investiert hat das Klinikum Stuttgart auch im Bereich Medizintechnik. Durch eine Innovationspartnerschaft mit dem Technologiekonzern Philips stellt das Klinikum Stuttgart sicher, direkten Zugriff auf die modernste auf dem Markt befindliche Medizintechnik zu haben. Große Fortschritte in der medizinischen Bildgebung kombiniert durch Ansätze künstlicher Intelligenz versprechen in vielen Bereichen eine deutlich präzisere und schnellere Diagnostik. Neu beschafft wurde beispielsweise ein leistungsstarker, 6,5 Tonnen schwerer Magnetresonanztomograf. Ebenfalls gemeinsam mit Philips entstand ein Hybrid-OP auf neuestem Stand der Technik, der Bildgebung und Operationssaal vereint. Dadurch können zukünftig viele medizinische Eingriffe minimalinvasiv und damit für den Patienten deutlich schonender erfolgen. Das Klinikum Stuttgart kann als eines von wenigen Häusern in Deutschland sowohl die interventionelle Onkologie in allen Facetten als auch modernste gefäßmedizinische Behandlungskonzepte verwirklichen.
Das Klinikum Stuttgart verfügt in seinem Neubau über die modernste, in Deutschland einmalige Bettenaufbereitungsanlage. Sie entlastet Mitarbeitende, schützt die Umwelt und gewährleistet gleichzeitig noch größere Hygienesicherheit.
Das innovative System nutzt eine thermische Dampfreinigung zur Desinfektion und verbraucht somit deutlich weniger Wasser als konventionelle Bettenwaschanlagen. Zudem kann auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden. Das schützt die Umwelt, die Mitarbeiter und sorgt angesichts steigender Resistenzen auch für größere Hygienesicherheit.
Mit der Hilfe von Robotertechnik wird das Bett mit einem Abstand von nur drei Zentimetern gründlich gereinigt, desinfiziert und nahezu vollständig getrocknet. Für die Aufbereitung der Matratzen werden diese im Gerät vom Bett angehoben und separat gereinigt. Dadurch sinkt die körperliche Belastung für die Mitarbeitenden der Bettenaufbereitung erheblich.