Subkutaner Defibrillator eingesetzt

Unter der Haut

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© 2015 Boston Scientific Corporation or its affiliates. All rights reserved. Used with permission by Boston Scientific Corporation.
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Ein Elektroschocker in Miniaturausgabe – so könnte man den implantierbaren subkutanen Defibrillator bezeichnen, der von der Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten im Katharinenhospital seit kurzem Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird.

„Das Gerät überwacht den Herzrhythmus und stellt bei Bedarf durch einen elektrischen Impuls den normalen Herzrhythmus wieder her“, erklärt Professor Dr. Thomas Nordt, Ärztlicher Direktor der Klinik. Dieser Vorgang wird als Defibrillation bezeichnet. Im Gegensatz zu einem transvenösen Defibrillator, bei dem Elektroden über eine Vene in das Herz vorgeschoben und an der Herzwand fixiert sind, werden die Elektroden des subkutanen Defibrillators unter der Haut und nicht im Herzen platziert, so dass Herz und Venensystem unberührt bleiben.

„Der subkutane Defibrillator ist besonders für jüngere Patienten geeignet“, betonte Oberärztin Dr. Susanne Stilz, die Leiterin des Bereichs Elektrophysiologie. „Denn die Schwachstelle der konventionellen Defibrillatoren ist die Elektrode, bei der die Gefahr eines Defektes mit der Zeit deutlich ansteigt. Hier ist mit einer Ausfallquote von bis zu 20 Prozent nach Ablauf einer Implantationszeit von zehn Jahren zu rechnen. Die Elektrode der subkutanen Defibrillatoren hingegen ist aufgrund der Implantationsart anders konstruiert und stabiler.“

Vorteile sind, dass sich kein Fremdmaterial mehr im Herzen beziehungsweise dem venösen Gefäßsystem befindet, das System über gute Algorithmen zur Unterscheidung zwischen Vorhof- und den bedrohlichen Kammerrhytmusstörungen verfügt und ein gutes kosmetisches Ergebnis ohne Narben im Dekolletébereich erzielt werden kann, was vor allem auch für junge Frauen wichtig ist. Aufgrund der neuen Konstruktionsweise der Elektrode ist eine längere Haltbarkeit zu erwarten.

Hiervon profitieren insbesondere jüngere Patienten, bei denen nach mehreren Elektrodenrevisionen im Laufe des Lebens erhebliche Engstellen und Verschlüsse der zuführenden Venen zum Herzen entstehen können. Ob ein Patient für den subkutanen Defibrillator geeignet ist, muss anhand der kardiologischen Befunde sowie anhand eines speziellen EKG-Screenings präoperativ geklärt werden.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 02|2015

Kontakt

Katharinenhospital

Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Thomas Nordt
Telefon 0711 278-35201
t.nordt@klinikum-stuttgart.de