Nicht mehr ahnungslos

Endlich eine Diagnose

Die junge Frau leidet am Löfgren-Syndrom. So wird der akute Verlauf der Sarkoidose bezeichnet. Es tritt häufig bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren auf. Nach ein bis zwei Jahren kommt es zu einer Spontanheilung und die Symptome verschwinden wieder vollständig. Sarkoidose zählt zu den seltenen Erkrankungen. Von 100.000 Menschen sind 50 erkrankt. Dabei kommt zur Bildung von Granulomen. „Diese Knötchen finden sich in der Lunge, an den Lymphknoten, auf der Haut, der Leber und im Auge“, sagt Dr. Axel Kempa, Pneumologe an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie am Klinikum Stuttgart. Die Betroffenen leiden an Husten, Atemnot und Gelenkschmerzen. „Hinzu kommt das Fatigue-Syndrom, mit Müdigkeit und Antriebslosigkeit“, sagt er. Nicht selten allerdings treten nur wenige dieser unspezifischen Symptome auf. Das macht es für die Ärzte schwer, die richtige Diagnose zu stellen und viele Patienten müssen mehrere Ärzte konsultieren. Oft ist die Sarkoidose dann ein Zufallsbefund, wenn ein CT von der Lunge erstellt wird.

Da die Lunge häufig von den Granulomen befallen ist, haben sich die Pneumologen am Klinikum Stuttgart als Experten qualifiziert. „Wir arbeiten sehr eng mit den Kollegen aus der Augenheilkunde, der Inneren Medizin und der Neurologie zusammen“, sagt Dr. Kempa. 50 Patienten werden jährlich am Klinikum Stuttgart behandelt. Ähnlich wie bei anderen seltenen Erkrankungen, ist es auch bei Sarkoidose ausschlaggebend, von einem erfahrenen Behandlungsteam betreut zu werden. „Bei den Sarkoidose-Patienten gibt es leider ein Betreuungsdefizit. Die Patienten wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können“, sagt Dr. Kempa. Spezialisierte Ambulanzen wie zum Beispiel für Mukoviszidose sind nicht vorgesehen.

Katharinenhospital

Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie

Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfram G. Zoller
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