Leberchirurgie

Die Leber regeniert sich selbst

In zum Glück seltenen Fällen können die Chirurgen den Patienten allerdings nur mit extremen Eingriffen an der Leber helfen. „Split Liver“, geteilte Leber, bezeichnet solch ein Verfahren, das Professor Köninger einsetzt, wenn die Metastasenlast so hoch ist, dass nach Entfernen der betroffenen Leberanteile ein für das Überleben zu kleiner Teil übrig bliebe.

Dabei machen sich die Ärzte zu Nutze, dass die Leber das einzige Organ ist, das sich selbst regenerieren, also neues Lebergewebe bilden kann.

In einer ersten Operation wird die Leber dort geteilt, wo es nötig ist, um den mit Metastasen belasteten Teil vom gesunden Lebergewebe zu trennen. Der erkrankte Leberanteil verbleibt aber im Körper und wird auch nicht komplett von der Blutversorgung abgeschnitten. Der erkrankte Teil nimmt damit noch am Stoffwechsel teil. „In dieser Situation explodiert der gesunde Leberanteil geradezu und bildet Lebergewebe in kürzester Zeit nach“, erklärt Professor Köninger. Bereits nach fünf bis sechs Tagen ist so viel Lebergewebe nachgewachsen, dass die Größe der Leber wieder für das Überleben ausreicht. So kann in einer zweiten Operation der große Leberanteil mit den Metastasen entfernt werden. Zurück bleibt eine ausreichend große metastasenfreie Leber.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 04|2015

Katharinenhospital/Krankenhaus Bad Cannstatt

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax und Transplantationschirurgie
Prof. Dr. Jörg Köninger
Standort Katharinenhospital
Telefon 0711 278-33401
Standort Krankenhaus Bad Cannstatt
Telefon 0711 278-62601
E-Mail: j.koeninger@klinikum-stuttgart.de