Klinische Schwerpunkte

Depressive Störungen und Burnout-Syndrom

Niedergeschlagenheit und Traurigkeit sind normale Gefühle, die nach Problemen in der Partnerschaft, in der Familie oder am Arbeitsplatz, nach Misserfolgen oder Trauerfällen, aber auch ohne offensichtlichen Grund auftreten können. Meist verschwindet diese negative Stimmung von selbst wieder und gehört, genau wie das Glücklichsein, zu unserem Leben. Eine depressive Störung dagegen hält länger an.

Eine Depression unterscheidet sich von Niedergeschlagenheit darin, dass sie mindestens zwei Wochen anhält und

  • die Betroffenen sich niedergeschlagen, tief verzweifelt oder traurig fühlen
  • sie häufig weinen, ohne dass es Ihre traurige Stimmung erleichtert
  • sie die Freude und das Interesse an für Sie normalerweise angenehmen Aktivitäten verloren haben
  • ihnen jede Unternehmung schwer fällt und Sie sich schnell abgeschlagen und müde fühlen, weshalb Sie sich immer mehr zurückziehen
  • sie sich wertlos fühlen und das Vertrauen in sich selbst verloren haben
  • sie sich die Schuld geben für viele Dinge im Leben und sich fühlen, als seien Sie für andere nur noch eine Belastung. Manchmal erscheint Ihnen das Leben unerträglich und sinnlos, so dass Sie nicht mehr leben möchten
  • es Ihnen schwer fällt, Entscheidungen zu treffen, denn die Betroffenen können keinen klaren Gedanken fassen und es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren
  • sie Probleme haben einzuschlafen oder nachts häufig aufwachen
  • sie keinen Appetit mehr haben oder dauernd essen könnten, wodurch sich Ihr Gewicht fühlbar verändert hat
  • sie sich häufig „innerlich unruhig“ und nervös fühlen
  • sie Ihr Interesse an Sexualität verloren haben
  • sie vermehrt Nikotin und Alkohol konsumieren

Burnout-Syndrom

Die charakteristischen Merkmale für das Burnout-Syndrom sind eine körperliche und emotionale Erschöpfung, anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche sowie der Verlust der Fähigkeit, sich zu erholen. Menschen mit Burnout-Syndrom waren meist über sehr lange Zeit überengagiert an ihrer Arbeit, sehr leistungsbereit, sehr hilfsbereit, haben sich wenig gegenüber Anforderungen und Erwartungen Anderer abgegrenzt. Plötzlich können sie jedoch den Leistungsanforderungen nicht mehr standhalten, können sich in ihrer normalen Freizeit und Urlauben nicht mehr erholen. Wenn sie sich bereits in der Phase der Erschöpfung oder der Entwicklung psychosomatischer Symptome, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen befinden, ist eine stationäre Therapie meist unumgänglich.