Zertifiziertes Zentrum für Schilddrüsenkarzinome

Radiojodtherapie

Nach der Schilddrüsenoperation wird – mit Ausnahme sehr kleiner papillärer Karzinome (Mikrokarzinome) - eine Radiojodtherapie zur Entfernung des postoperativ verbliebenen Schilddrüsengewebes durchgeführt (Ablation), da es operativ meist nicht möglich, die Schilddrüse restfrei zu entfernen.

Für die Radiojodtherapie steht am Katharinenhospital eine geräumige, moderne nuklearmedizinische Therapiestation mit sechs 2-Bett-Zimmern (bei Bedarf Einzelbelegung) zur Verfügung, die alle strahlenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllt, dabei aber dennoch ein angenehmes Ambiente vermittelt. Eine neuartige Anlage zur Reinigung der Abwässer von Radioaktivität erlaubt unseren Patienten – im Gegensatz zu vielen anderen Therapiestationen, auf denen oft strenge Wassersparmaßnahmen gelten - einen uneingeschränkten Verbrauch von Frischwasser während des stationären Aufenthalts. Alle Zimmer sind ausgestattet mit eigener Nasszelle (Toilette und Dusche), Kühlschrank, Fernsehapparat (kostenlos) und Telefonapparat am Bett (kostenpflichtig).

Bei der Radiojodtherapie wird radioaktives Jod-131 in Form einer Kapsel verabreicht, das sich im verbliebenen Schilddrüsengewebe anreichert und dort eine Art innere Bestrahlung bewirkt. Die Dosierung der Aktivitätsmengen wird leitlinienkonform individuell an das Tumorstadium und die Menge des Restgewebes angepasst. Schwere Nebenwirkungen wie Haarausfall oder andauernde Übelkeit, wie sie bei Tumorpatienten während einer Chemotherapie oder Bestrahlung von außen bekannt sind, treten bei der Radiojodtherapie erfreulicherweise nicht auf.

Für eine wirksame Radiojodtherapie ist jedoch eine für den Patienten oft unangenehme Unterfunktion erforderlich, die durch einen postoperativen Schilddrüsenhormonentzug oder – in bestimmten Fällen - auch "künstlich" durch die 2-malige intramuskuläre Gabe von rekombinantem TSH erzielt werden kann. Posttherapeutisch wird die Verteilung des radioaktiven Jods mithilfe sogenannter Gammakameras szintigraphisch erfasst und erlaubt eine äußerst sensitive Ausbreitungsdiagnostik noch vorhandener Schilddrüsenzellen. So kann auch eine eher seltene Metastasierung frühzeitig entdeckt werden. In metastasierten Stadien können mehrere Radiojodtherapien notwendig werden, die aber auch dann noch bei vielen Patienten eine Heilung erzielen.