Größte kinderradiologische Einrichtung in Deutschland

Schonender Einblick

Dr. von Kalle (li.) und eine Assistentin untersuchen ein Kind im MRT

Das Radiologische Institut des Olgahospitals ist die derzeit größte kinderradiologische Einrichtung in Deutschland. Pro Jahr werden rund 45.000 Untersuchungen durchgeführt. In den Bereichen Ultraschall und Dopplerverfahren, beim konventionellen Röntgen und in der Kernspintomografie hat das Institut einen hohen Spezialisierungsgrad. Es verfügt über eines der modernsten Kernspintomografiegeräte für pädiatrische Untersuchungen.

Eine Besonderheit ist die fetale MRT durch, das heißt, das Kind wurde noch im Mutterleib untersucht. Dafür benötigen die Ärzte eine hohe Spezialisierung und viel Erfahrung. Denn wenn sich während der fetalen MRT der Fötus im Bauch der Mutter bewegt, muss der Untersuchende der Bewegung folgen, bis er den richtigen Moment für eine schnelle aber exakte Bild-Sequenz erwischt.

Die digitalen Röntgengeräte sind im Radiologischen Institut besonders strahlungsarm. „Die Untersuchungen werden je nach Fragestellung mit unterschiedlichen Strahlendosen durchgeführt“, erklärt Institutsleiterin Dr. Thekla von Kalle. Um zum Beispiel herauszufinden, welche Krümmung eine Wirbelsäule hat, reichtl eine niedrige Dosis, bei der ein Bild entsteht, das nicht bis ins letzte Detail scharf ist. „Bei Kindern mit einer rheumatischen Erkrankung dagegen brauchen wir zum Beispiel sehr differenzierte Detailaufnahmen“, so die Radiologin, „dennoch ist die Strahlenbelastung immer unter der von Erwachsenen und unter der, die in vielen anderen Instituten üblich ist.“

Neben den bildgebenden Verfahren werden am Radiologischen Institut des Olgahospitals Gewebeentnahmen zur gezielten Tumordiagnostik ultraschall- oder MRT-gesteuert vorgenommen. Auf diese Weise lassen sich belastende, offene Eingriffe zur Entnahme von Gewebeproben vermeiden. Mittels eines Führungssystems, in das sich eine Schallsonde sowie eine feine Nadel einpassen lassen, kann ein Tumor geortet und über einen drei Millimeter großen Hautschnitt eine Stanz-Biopsie unter Sicht vorgenommen werden. Das heißt mit der speziellen Nadelspitze kann eine zylinderförmige Gewebeprobe aus dem Tumor entnommen werden. Die Ultraschalltechnik bietet zudem mit dem Farb-Doppler-Verfahren den Vorteil, dass sich Gefäße auf dem Bildschirm sehr gut erkennen lassen; diese dürfen bei den Eingriffen nicht verletzt werden, um die Blutungsgefahr gering zu halten. Die Eingriffe sind gegenüber einer konventionellen Operation wesentlich kürzer; die winzigen Einstiche hinterlassen darüber hinaus keine OP-Narben.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 01|2013