Hoch hinaus

Auslöser unbekannt

Ein weiterer Vorteil des ZEPRAS: In interdisziplinären  Rheumateamsitzungen beraten sich Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen, Pflegekräfte, rheumatologische Fachassistenzen und Sozialpädagogen über individuelle Behandlungswege.

Tatjana Fiedler ist Sozialpädagogin der Kinderrheumatologie und kennt Melina und ihre Familie schon lange. Gemeinsam suchen sie nach Wegen, die Krankheit zu bewältigen. „Ich lerne die kleinen Patienten im frühen Kindesalter kennen und begleite sie und ihre Familien auf dem Weg durch Kindheit und Jugend über das Erwachsen werden hinweg. Da entstehen Bindungen, wir lernen uns richtig gut kennen.“
Wenn Rezidive auftreten, also ein neuer Rheumaschub plötzlich wieder die Oberhand übernimmt, ist das schmerzhaft. Nach Phasen, in denen die Krankheit „schlafen ging“, sich also in einer Remission befand, folgen wieder Zeiten mit Einschränkungen. „Da wir aber eine engmaschige Therapie haben und einmal im Monat im Olgahospital sind, ist Melinas Krankheitsverlauf sehr flach. Wir erkennen früh, wann sich ein neuer Schub anbahnt und können dann die Medikamentierung intensivieren. Das lindert die Auswirkungen des eigentlichen Schubs“, erklärt ihre Mutter.

Autoimmunerkrankung mit unklarer Ursache

Trotz moderner Forschung ist unklar, was die Krankheit auslöst. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, greift das Immunsystem eigene Gelenkschleimhäute an. Die sind wichtig, um Knochen und Knorpel zu schützen, denn sie produzieren Knorpelflüssigkeit. Sind die Gelenkschleimhäute entzündet, schwellen sie an und verstärken damit die Produktion der Flüssigkeit. Ein schmerzhafter Gelenkerguss entsteht. Zunächst waren nur Melinas Sprunggelenke betroffen, es kamen die Gelenke der Halswirbelsäule, der Knie und der Kiefer hinzu. Inzwischen sind es auch ihre Hand- und Ellenbogengelenke.


Olgahospital

Pädiatrie 2 - Allgemeine und Spezielle Pädiatrie
Oberarzt Dr. Toni Hospach, Leiter Fachbereich Rheumatologie, Kinderrheumatologe, Infektiologe
Telefon 0711 278-04 (über Zentrale)
E-Mail: a.hospach@klinikum-stuttgart.de