Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache

Je schneller desto sicherer

Schlaganfall im CT sichtbar
Schlaganfall im CT sichtbar

„Time is Brain“, Zeit ist Gehirn, lautet eine wichtige Erkenntnis in der Schlaganfallversorgung, bei der es auf jede Minute ankommt. Je weniger Zeit zwischen dem Auftreten der ersten Schlaganfallsymptome und der Behandlung in einer Stroke Unit vergeht, desto größer ist die Chance, dass die Folgen gering bleiben oder der Patient sogar wieder ganz gesund wird.

Ende der 1990er Jahre hatte Baden-Württemberg deshalb eine Schlaganfall-Konzeption entwickelt mit speziellen Behandlungszentren – den Stroke Units. Die Neurologische Klinik des Bürgerhospitals war eine von sieben Kliniken, an denen 1999 die ersten Stroke Units eingerichtet wurden. In den folgenden Jahren wurde das Konzept weiter ausgebaut und hat sich inzwischen sehr bewährt.

Die Zahl der Patienten jedoch nimmt weiter zu, weil die Menschen älter werden und damit auch das Risiko steigt, einen Schlaganfall zu erleiden. In Deutschland ist der Schlaganfall mit 15 Prozent aller Todesfälle nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache. Zudem gilt der Schlaganfall als häufigste Ursache für eine Behinderung und für Pflegebedürftigkeit im Alter. Mit einem Anteil von 80 Prozent ist der ischämische Schlaganfall die häufigste Form. Dabei kommt es zu einer Minderdurchblutung einzelner Gehirnareale durch Einengung oder Verschluss von Blutgefäßen.

In anderen Fällen kann auch eine Hirnblutung einen Schlaganfall auslösen. Je nachdem, welches Gehirnareal betroffen ist, äußert sich der Schlaganfall in unterschiedlichen Symptomen. Seh- oder Sprachstörungen, Lähmungen, Schwindel, Verwirrtheit und Übelkeit gelten als Leitsymptome. Aufklärungskampagnen haben inzwischen dafür gesorgt, dass viele Menschen diese Symptome heute eher mit einem Schlaganfall in Verbindung bringen, rechtzeitig den Notarzt rufen und so dafür sorgen, dass der Patient innerhalb des engen Zeitfensters behandelt werden kann, das für den Therapieerfolg entscheidend ist.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 02|2015

Kontakt

Katharinenhospital

Stroke Unit der Neurologischen Klinik
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Hansjörg Bäzner
Telefon 0711 278-22401
h.baezner@klinikum-stuttgart.de