Schonende Mikrochirurgie bei Hirntumoren

Höchste Präzision

Neurochirurg bei der Arbeit

Mit schonenden Operationstechniken und modernen Therapiestrategien konnten die Behandlungserfolge bei Tumoren des Nervensystems und des Gehirns in den letzten Jahren deutlich verbessert werden. Den Neurochirurgen des Klinikums Stuttgart steht dazu modernste Medizintechnik zur Verfügung.

Hirntumore sind glücklicherweise recht selten. Unter den bösartigen Tumoren haben sie einen Anteil von nur etwa zwei Prozent. Bei sechs bis sieben Menschen je 100.000 Einwohner wird pro Jahr ein bösartiger Hirntumor neu entdeckt. Zwar ist ihre Häufigkeit leicht gestiegen. Das aber liege vor allem an der verbesserten Diagnostik, erläutert Professor Dr. Oliver Ganslandt, Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Klinik im Katharinenhospital. Meist sind er und sein Chirurgenteam die ersten in der Behandlungskette für Patienten,  die unter einem neuroonkologischen Tumor, also einer Krebserkrankung des Nervensystems, leiden. Dazu zählen auch Tumoren am Rückenmark oder an den peripheren Nerven.

Die meisten neuroonkologischen Tumoren aber entstehen im Gehirn und hier vor allem im Großhirn. Oft wird ein Hirntumor erst bemerkt, wenn er größer wird und das Gehirn verdrängt. Erhöhter Hirndruck, Kopfschmerzen, Müdigkeit und häufiges Erbrechen sind mögliche Symptome. Ebenso können Sprachstörungen, Lähmungen oder Wesensveränderungen signalisieren, dass der Tumor funktionelle Hirnareale beeinflusst. „Wenn bei jungen Erwachsen plötzliche Krampfanfälle auftreten, sollte ein Hirntumor als mögliche Ursache ebenfalls bedacht werden“, nennt Professor Ganslandt ein weiteres Beispiel.

Warum Hirntumore entstehen, ist noch weitgehend unbekannt. „Hirntumore treten spontan auf. Umwelteinflüsse oder auch Handystrahlung als Ursache konnten bislang in keiner seriösen Studie belegt werden.“ Neben den primären Hirntumoren können auch andere Krebserkrankungen Absiedelungen, die sogenannten Metastasen im Gehirn bilden. Bei Lungen- und Brustkrebs ist das häufiger der Fall. Bei Hautkrebs, dem malignen Melanom, bilden sich gar in gut 40 Prozent der Fälle im Verlauf der Erkrankung Hirnmetastasen. Seltener entstehen Hirnmetastasen auch infolge einer Darmkrebserkrankung.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 02|2014

Kontakt

Prof. Dr. Oliver Ganslandt
Neurochirurgische Klinik
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Telefax: 0711 278-33709 
o.ganslandt@klinikum-stuttgart.de