Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Tagesklinik

Konzeption, Patienten, Zeiten

In der Tagesklinik werden Patienten behandelt, die intensive psychotherapeutisch-psychosomatische Hilfe benötigen, bei denen aber wegen eines ausreichend guten sozialen Netzes keine stationäre Therapie angezeigt ist bzw. die sozialen Strukturen eine stationäre Behandlung nicht erlauben (z.B. Versorgung von Kindern).

In der Tagesklinik geht der Bezug zum Alltag nicht verloren und Probleme und Konflikte des häuslichen Lebens können direkt in die Behandlung eingebracht werden. Umgekehrt können die während der Therapie gemachten Erkenntnisse sofort im häuslichen Alltag umgesetzt werden und die entsprechenden Erlebnisse zeitnah besprochen werden. Für Patienten, die nach einer stationären Behandlung in die Tagesklinik aufgenommen werden, kann diese zur Erleichterung der Rückkehr in den Alltag eine wichtige Integrationsfunktion bekommen.

In der Regel dauern unsere tagesklinischen Behandlungen sechs Wochen. Meist ergibt sich der Entlasstermin erst im Verlauf der Behandlung, wenn gemeinsame Behandlungsziele entworfen und im Verlauf modifiziert werden konnten.

Gruppenangebote in der therapeutischen Gemeinschaft

Die Behandlung findet im Rahmen eines komplexen, multimodalen Therapiekonzeptes statt, in dem die Gruppenpsychotherapie zentral ist. In einer kontinuierlichen Gemeinschaft können die Patienten sich in der interaktionellen Gruppentherapie, der Gruppenmototherapie und der Gruppenmusiktherapie auf verschiedene Weise Ihre Beziehungsgestaltungen und Ihre Gefühle kennen- und verstehen lernen. Bearbeitet werden die Bereiche, von denen wir glauben, dass diese für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlung der unterschiedlichen Erkrankungen zentral sind. Das Behandlungsangebot wird um das Erlernen der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson, einer Lauf- und Fitnessgruppe, ein soziales Interaktionstraining und eine Sozialberatung, einer allgemeinärztlich-internistischen Sprechstunde und ggf. um eine Psychopharmakotherapie ergänzt. Die therapeutische Gemeinschaft der Tagesklinik und die darin stattfindenden Aktivitäten sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Therapieangebots, an dem verpflichtend teilgenommen werden muss.

Voraussetzung: Behandlungsmotivation

Die intensive psychotherapeutische Behandlung kann mit ihren vielfältigen Einsichten und Aufgaben neben der Bewältigung des Alltags eine anstrengende psychische und körperliche Herausforderung sein. Daher ist für diese Behandlungsform eine ausreichende Belastbarkeit und eine hohe Behandlungsmotivation mit dem Willen zur Veränderung und zur Konfrontation mit den eigenen inneren Konflikten notwendig. Nach einem Therapietag und am Wochenende müssen die Patienten in der Lage sein, die therapeutischen Prozesse und das täglich wiederkehrende Ankommen und Abschiednehmen ausreichend zu bewältigen, um eigenverantwortlich zwischen Behandlung und Zuhause pendeln zu können. Eine regelmäßige pünktliche Teilnahme ist eine wesentliche Voraussetzung für die Behandlung in der Tagesklinik. Daher sollte auch eine gute verkehrstechnische Erreichbarkeit mit maximal 60 Minuten Anfahrtsweg gegeben sein. Patienten mit Suchterkrankungen oder wahnhaften Erkrankungen behandeln wir nicht. Ausschließlich stationär behandeln wir Patienten mit dissoziativen Störungen und Essstörungen.

Zehn Therapieplätze in komplett renovierten Räumen

In der Tagesklinik stehen zehn Therapieplätze zur Verfügung. Die Behandlung findet werktags zwischen 08.30 und 16.30 Uhr statt. Zwischen den verschiedenen Therapien können sich die Patienten im Aufenthaltsraum, im Ruheraum, im Fitnessraum oder im Garten des Krankenhauses Bad Cannstatt aufhalten. Die Tagesklinik befindet sich in Haus 3a des Krankenhauses Bad Cannstatt im 7. Stock in komplett renovierten Räumen.

Die Indikation für eine tagesklinische Behandlung wird nach Vorlage der Selbstauskunft im Rahmen eines ambulanten Vorgespräches gestellt, für das Patienten oder Zuweiser jederzeit im Sekretariat unter der Telefon-Nummer 0711 278-22703 einen Termin vereinbaren können. Zu diesem werden ein Einweisungsschein und möglichst alle vorliegenden Vorbefunde benötigt. Ein Antrag auf Kostenübernahme ist in der Regel vorher nicht notwendig.