Klinische Schwerpunkte

Psychosomatische Dermatologie

Hautkrankheiten können durch psychosomatische Faktoren ausgelöst werden. Sie können aber auch, da sie meist als stigmatisierend empfunden werden, zu psychischen Störungen führen. Die Behandlung dieser Wechselwirkungen zwischen Haut und Psyche ist Aufgabe der Psychosomatischen Dermatologie.

Die Haut als das größte Organ des Menschen erfüllt zahlreiche Funktionen. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei die Aufgabe als Kontakt- und Grenzorgan. Hauterkrankungen aber sind meist nach außen hin sichtbar und beeinträchtigen damit das „gute Aussehen“. Patienten mit Erkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder Akne fühlen sich oftmals entstellt, stigmatisiert und ziehen sich zurück, nicht selten kommt es zu Verunsicherungen im Selbstbewusstsein.

Zu dieser Einschränkung der gesundheitlichen und sozialen Lebensqualität können weitere belastende Faktoren hinzukommen, wie ein erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand für die Hautpflege oder eine oft eingeschränkte Berufswahl. Das hat Folgen: Bei rund einem Drittel der Patienten mit Hautkrankheiten treten zusätzlich psychische Störungen wie zum Beispiel Depressionen oder Ängste auf.

Haut und Psyche stehen aber noch in einer anderen Beziehung zueinander. So gehen verschiedene Hautkrankheiten wie etwa die Schuppenflechte oder die atopische Dermatitis auf eine Fehlregulation des Immunsystems zurück. Diese Fehlregulation und damit der Ausbruch der Erkrankung kann durch diverse Auslöser vermittelt werden, unter anderem durch seelische Faktoren, so dass es zu somatopsychischen und psychosomatischen Wechselwirkungen kommt.