Im Kampf gegen sich selbst

Gute Therapiemöglichkeiten

Prof. Dr. Vedat Schwenger

Die Behandlung erfolgt nach international standardisierten Therapieplänen. Bei der Therapie wird das Immunsystem unterdrückt, sodass es keine Antikörper mehr produziert. Dazu erhalten die Patientinnen Cortison und eine Chemotherapie. Wenn das nicht ausreicht, kommt noch eine sogenannte extrakorporale Antikörperentfernung durch einen therapeutischen Plasmaaustausch hinzu. All diese Therapien gehören zur täglichen Arbeit von Professor Schwenger und seinem Team.

Die Autoimmunkrankheiten können die Nieren so sehr schädigen, dass sie versagen. Die Patienten müssen zur Dialyse. „Die Folge der Dialyse kann dann eine Nierentransplantation sein“, sagt der Nephrologe. Mit der Medikamententherapie schaffen es Schwenger und sein Team, die Patientinnen in einen stabilen Zustand, auch Remission genannt, zu bringen. „Der Lupus erythematodes kann aber jederzeit wieder ausbrechen.“ Eine lebenslange Medikamenteneinnahme und regelmäßige Kontrollen beim Arzt sind Pflicht. Die Erkrankung ist nicht heilbar.

Lupus erythematodes ist besonders heimtückisch, weil er Frauen in dem Alter betrifft, in dem das Thema Kinder auf dem Tableau steht. Durch die Hormonumstellung während einer Schwangerschaft kann sich der Lupus verändern. Frauen mit Kinderwunsch sollten möglichst dann schwanger werden, wenn die Entzündungswerte im Körper gering sind. „Alle Schwangerschaften sind Risikoschwangerschaften“, sagt Professor Schwenger. Und auch die Medikamente können ein Problem darstellen. Denn sie gefährden das ungeborene Kind. Deshalb arbeitet Professor Schwenger in diesen Fällen eng mit seinen Kollegen aus der Frauenklinik zusammen.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 01|2016

Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen

Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Vedat Schwenger
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