Im Kampf gegen sich selbst

Genetische Veranlagung

Viele von Schwengers Patienten leiden unter dem systemischen Lupus erythematodes, einer Erkrankung des Bindegewebes. „Betroffen sind vor allem Frauen zwischen 20 und 30 Jahren“, sagt er.

Das liegt daran, dass u.a. der weibliche Hormonhaushalt, vor allem die Östrogene, eine Rolle für den Ausbruch der Krankheit spielt. Die Hauptursache ist eine genetische Veranlagung; Lupus ist aber keine Erbkrankheit. „Oft liegt eine familiäre Belastung für Autoimmunphänomene vor. Andere Familienmitglieder leiden an Diabetes-Typ-1, haben Schuppenflechte oder eine Schilddrüsenerkrankung“, sagt der Spezialist Schwenger.

„Die Hormone verhalten sich nur wie ein Trigger für den Ausbruch der Erkrankung.“ Die Patientinnen werden mit Gelenk- und Muskelschmerzen und roten Augen eingeliefert. Sie fühlen sich müde und haben wenig Energie. Charakteristisch ist der rötlich-schuppige Hautausschlag im Gesicht. Sonnenlicht kann die Hautausschläge verstärken. Oft kommen noch Nierenbeschwerden hinzu. Die Erkrankung verläuft schubweise. Mit Hilfe eines speziellen Bluttests weisen die Ärzte Antikörper im Blut nach, die das körpereigene Gewebe bekämpfen. „Die Patientinnen sind schwer krank und leider sterben auch immer wieder Betroffene an der Erkrankung“, sagt Professor Schwenger.

Aus: Klinikum live, Ausgabe 01|2016

Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen

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Prof. Dr. Vedat Schwenger
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