Minimalinvasive Chirurgie

Minimalinvasive Eingriffe an Dick- und Mastdarm

Laparoskopische, minimalinvasive Eingriffe am Dickdarm gehören zum Standard in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. In vielen Fällen bilden sie die hauptsächlich angewandte Operationsmethode.

Handelt es sich beispielsweise um eine den gesamten Dickdarm betreffende chronisch-entzündliche Erkrankung (Colitis ulcerosa), so ist die chirurgische Therapie, die die Erkrankung letztlich auch heilt, die komplette Entfernung des Dickdarms. Dieser Eingriff, der häufig bei jungen Menschen vorgenommen werden muss, erfolgt in unserer Klinik routinemäßig minimalinvasiv. Auch bei Morbus Crohn, einer weiteren chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, bei der der Chirurg jedoch nicht heilen, sondern lediglich Komplikationen wie Abszesse und Fisteln therapieren kann, werden die Operationen meist laparoskopisch durchgeführt.

Bei der Behandlung von Karzinomen des Dick- und Mastdarms werden alle Tumoren außer den im Querkolon gelegenen üblicherweise minimalinvasiv angegangen. Bei sämtlichen Indikationen besteht jedoch die Einschränkung, dass große und gegebenenfalls lokal fortgeschrittene Karzinome im Allgemeinen keine gute Indikation für ein laparoskopisches Verfahren darstellen.

Transanale Operationen ohne Eingriff über die Bauchhöhle

Handelt es sich um gut- oder bösartige Tumoren des Mastdarms (Rectum), so werden diese in unserer Abteilung bis zu einer gewissen Größe und entsprechend dem pathologischem Untersuchungsergebnis transanal ohne Eingriff über die Bauchhöhle in der sogenannten TEM-Technik (transanale endoskopische Mikrochirurgie) durchgeführt. Ist bei größeren, unmittelbar am Schließmuskel liegenden Tumoren ein Erhalt desselben aus onkologischen Gründen nicht möglich, so führen wir den über die Bauchhöhle auszuführenden (abdominellen) Teil des Eingriffes minimalinvasiv durch, so dass das Trauma des Eingriffes auch bei älteren Patienten deutlich reduziert wird, ohne tumorchirurgische Radikalität einzubüßen. Hierzu gehört insbesondere die Mitnahme des gesamten Mastdarmfettkörpers (komplette mesorektale Exzision), die technisch sehr gut minimalinvasiv durchgeführt werden kann.

Der Mastdarmvorfall, der überwiegend bei Frauen im Rahmen einer Schwäche des Beckenbodens auftritt und körperlich wie psychisch sehr belastend sein kann, wird in unserer Klinik ebenfalls in aller Regel laparoskopisch durchgeführt. Hierbei wird der gesamte Mastdarm komplett aus seiner bindegewebigen Umgebung ausgelöst und gekürzt, so dass ein neuerlicher Vorfall sicher verhindert werden kann.