Minimalinvasive Chirurgie

Leisten- und Narbenbruchoperationen

Brucherkrankungen (Hernien) können an den verschiedensten Stellen der Bauchwand auftreten. Vor allem beim Mann ist die häufigste Lokalisation die Leistenregion, da der Hoden nach der Geburt auf dem Weg vom Bauchraum in den Hodensack die Bauchwand durchtritt und somit eine Sollbruchstelle schafft. Auch bei Frauen finden sich Leistenbrüche, jedoch deutlich seltener als bei Männern, hier kommt es häufiger zu einem so genannten Schenkelbruch, der sich entlang der Oberschenkelgefäße entwickelt.

In unserer Klinik bieten wir sowohl offene, konventionelle Operationsmethoden (Lichtenstein, Shouldice) als auch die endoskopische Operationstechnik an. Diese ist vor allem für beidseitige Leistenhernien, als auch für Rezidivhernien (nach vorheriger offener Operation) besonders geeignet. Auf Wunsch führen wir diese Methode jedoch selbstverständlich auch bei einseitigen bzw. erstmalig aufgetretenen Leistenhernien durch, beispielsweise bei körperlich sehr aktiven Patienten. Nur in seltenen Fällen ist diese Operationsmethode nicht möglich, beispielsweise wenn zuvor Gefäßprothesen in der Becken- oder Leistenregion eingebracht wurden bzw. bei Patienten, die zuvor offen an der Prostata operiert wurden oder bei denen eine derartige Operation ansteht.

Zur Durchführung dieser Operation werden drei einen Zentimeter große Hautschnitte im Bereich des Nabels sowie im rechten und linken Mittelbauch auf Nabelhöhe durchgeführt. Im Rahmen des Eingriffs kann die Bauchhöhle zusätzlich inspiziert werden, Erkrankungen der Leber, der Gallenblase oder größere Tumore, welche dem Darm von außen aufliegen, können hierbei erkannt werden.

Die Patienten sind nach der Operation nahezu schmerzfrei, können ab dem ersten Tag duschen und in aller Regel nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus verlassen. Körperliche bzw. sportliche Aktivität kann nach ein bis zwei Wochen vollständig wieder aufgenommen werden.

Narbenbruch

Für Narbenbrüche gilt in gleicher Weise, was bereits oben für Leistenbrüche beschrieben wurde. Bei einem Narbenbruch handelt es sich um eine sekundäre Schwachstelle der Bauchwandregion im Bereich einer vorbestehenden Narbe. Etwa 80 Prozent der Narbenhernien, die in unserer Abteilung operiert werden, werden minimalinvasiv versorgt. Nachdem über kleine Hautschnitte Instrumente eingebracht werden, werden zunächst die zur Bauchdecke nach Voroperationen häufig vorkommenden Darmverwachsungen gelöst. Anschließend wird ein speziell beschichtetes Netz eingebracht und an der Bauchdecke von innen verankert.