Leberchirurgie

Gutartige Lebertumoren

Es gibt eine Reihe von gutartigen Tumoren der Leber. Sie sind in der Regel harmlose und nicht therapiebedürftige Zufallsbefunde. Allerdings können auch gutartige Lebertumore stark an Größe zunehmen und so bei den Patienten Oberbauchschmerzen oder Völlegefühl verursachen. In seltenen Ausnahmefällen werden daher auch gutartige Lebertumoren operativ behandelt, insbesondere wenn diese verdrängend wachsen und zu Beschwerden führen.

Leberzysten
Leberzysten sind angeborene gutartige, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Lebergewebe. Sie können einzeln oder mehrfach vorkommen. Werden Leberzysten so groß, dass sie zu Beschwerden führen, können sie üblicherweise minimalinvasiv chirurgisch behandelt werden. Im Rahmen einer solchen laparoskopischen Operation wird ein großer Teil der Zystenwand mit dem Ultraschallmesser abgetragen, so dass die Zyste im Weiteren in den Bauchraum drainiert.

Hämangiom
Das Leberhämangiom (Blutschwamm) ist der häufigste gutartige Tumor der Leber. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Während der Schwangerschaft und unter Einnahme von östrogen- und progesteronhaltigen Präparaten (z.B. „Pille“) können sie Wachstumstendenz zeigen. Die überwiegende Zahl der Leberhämangiome sind harmlose Zufallsbefunde ohne Krankheitswert. Größenbedingte Beschwerden sind selten, können aber ähnlich wie bei den Leberzysten eine operative Entfernung notwendig machen.

Fokal-noduläre Hyperplasie
Die fokal-noduläre Hyperplasie (FNH) ist ein gutartiger Lebertumor. Betroffen sind vor allem Frauen zwischen 20 und 50 Jahren. In der Regel sind es einzelne Knoten von einem Durchmesser unter 5 cm. Nur bei sehr großen Knoten leiden die Betroffenen gelegentlich an Oberbauchbeschwerden.

Leberzelladenom
Adenome sind gutartige Tumoren der Leber und sehr selten. Sie sind meist wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß und finden sich insbesondere bei Frauen im gebärfähigen Alter. Eine Entartung eines zunächst gutartigen Adenoms zu einem bösartigen Leberkrebs ist möglich und tritt in 8 bis 13 Prozent der Fälle auf. Im Gegensatz zu den anderen gutartigen Lebertumoren sollte daher ein Leberzelladenom immer chirurgisch entfernt werden.