Apotheke

Ein halbes Fußballfeld für Medikamente

Lager Apotheke

Die langen Regalreihen auf über 3.000 Quadratmetern im Versorgungszentrum des Klinikums Stuttgart erinnern  mehr an ein Lager als an eine Apotheke. Um aber über 3.000 Medikamente ständig vorrätig zu haben, wird der Platz benötigt.

„Neben dem Klinikum Stuttgart und der Sana-Herzchirurgie versorgen wir zum Beispiel die Sportklinik in Bad Cannstatt, das Diakonie-Klinikum sowie die Feuerwehr Stuttgart und die Johanniter Unfallhilfe mit Medikamenten“, erklärt Holger Hennig, Direktor der Apotheke des Klinikums.
Die Versorgung mit und die Bereitstellung von Medikamenten zählt zum Bereich pharmazeutische Logistik und ist eine der drei Säulen der Apotheke am Klinikum Stuttgart: „Ähnlich wie in einer öffentlichen Apotheke geht es dabei um die Versorgung mit Medikamenten und Medizinprodukten“, sagt Hennig. Dafür gibt es das große Lager. Fehlende Medikamente können über Nacht besorgt werden. Der Durchschnittsbedarf aller wichtigen Medikamente für 14 Tage ist aber immer vorrätig – dies ist eine Richtlinie des Katastrophenschutzes.

Nachbestellung über internes Bestellsystem

Die Stationen des Klinikums Stuttgart schicken  zwei bis drei Mal in der Woche über ein internes Warenwirtschaftssystem ihre ärztlich freigegebene Medikamentenbestellung an die Apotheke. „Bevor die Lieferung zusammengestellt wird, prüft einer der Mitarbeiter, ob Menge und Art der Medikamente richtig sind“, erklärt der Apotheker. Diese Prüfung dient der Qualitätssicherung und der Patientensicherheit. Basis hierfür sind die regelmäßigen Analysen des Bedarfs einer Station, die von der Apotheke erstellt werden.
Wenn die Bestellung freigegeben wird, stellt ein Kommissionierautomat die einzelnen Medikamente eines Auftrags zusammen. Besondere Arzneimittel wie zum Beispiel Betäubungsmittel werden von den Mitarbeitern der Bestellung hinzugefügt. Das gilt ebenso für Produkte, mit denen die Maschine nicht umgehen kann oder darf, zum Beispiel Gefahrstoffe. Ein interner Transportdienst bringt die bestellten Produkte in Mehrzweckcontainern dann auf die Stationen am Standort Mitte. „Für das Krankenhaus Bad Cannstatt nutzen wir einen externen Transportdienstleister“, sagt Hennig. Von der Bestellung bis zur Auslieferung vergehen maximal vier Stunden. Zudem sind alle Stationen angehalten, einen Vorrat für eine Woche zu haben. In dringenden Notfällen in der Nacht und am Wochenende ist einer der 16 Apotheker über den Rufbereitschaftsdienst zu erreichen.