Nicht mehr ahnungslos

Auslöser unbekannt

Der Auslöser für die Sarkoidose ist unbekannt. Vermutet wird, eine Überreaktion des Immunsystems. Belegt ist eine genetische Disposition. Häufig betroffen sind Menschen aus Nordeuropa und Skandinavien. Das passt auch auf Laura Apulskyte. Sie stammt gebürtig aus Litauen und ist vor vier Jahren nach Deutschland gekommen. Mit ihrem Freund lebt sie in Winnenden.

Um die Diagnose abzusichern und die Therapie einzuleiten, entscheidet Laura Apulskyte sich für einen kurzen Aufenthalt im Klinikum Stuttgart. Drei Tage wird sie auf der Station I2 aufgenommen. Auf Wunsch der Patientin wird eine Bronchoskopie durchgeführt. Dabei soll festgestellt werden, wie stark die Lunge von den Knötchen befallen ist. „In einigen Fällen nehmen wir zudem eine Biopsie vor, um das Gewebe im Labor untersuchen zu lassen“, sagt Dr. Kempa. Laura Apulskyte erhofft sich vor allem Informationen, wie es nun weitergeht: Welche Medikamente sind notwendig? Worauf muss man bei der Ernährung achten? Wie sehr ist das Leben durch die Erkrankung eingeschränkt? „Ich nehme seit Wochen Schmerzmittel. Mit 29 Jahren kann das nicht die Lösung sein“, sagt sie.

Ähnlich wie Rheuma verläuft Sarkoidose in Schüben. Dieser chronische Verlauf wird mit Kortison behandelt. In Phasen ohne Symptome benötigen viele Patienten gar keine Medikamente. „Bei schweren Fällen kann es zu einer Funktionseinschränkung der Lunge kommen. Die Patienten brauchen dann Sauerstoff und in schlimmsten Fall eine Lungentransplantation“, sagt Dr. Kempa. Die schweren Fälle seien aber sehr selten. Sarkoidose-Patienten haben eine normale Lebenserwartung und sind im Alltag nicht eingeschränkt. „Viele Menschen leiden an Sarkoidose, ohne dass sie es wissen. Einfach, weil die Symptome so unspezifisch ist.“

Laura Apulskyte ist froh, dass sie in ihr normales Leben zurückkehren kann. „Endlich kann ich wieder spazieren gehen, Sport treiben und im Möbelhaus arbeiten“, sagt sie. Denn nun weiß sie, was mit ihr los ist und was sie gegen die Beschwerden tun kann. Ahnungslos war sie lange genug.

Katharinenhospital

Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie

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