Aktuell im Klinikum: Baublog

01.06.2015

Einweihung Neubau Strahlentherapie und Modulbau am Katharinenhospital

Ende 2013 noch eine große Baugrube, heute ein ganzer Klinikkomplex - in etwas mehr als einem Jahr ist auf dem Gelände des Katharinenhospitals ein neues Gebäude für die Strahlentherapie und Kliniken des Bürgerhospitals entstanden. Im Juni hat die Strahlentherapie im Neubau bereits begonnen ihren Betrieb aufzunehmen, in der künftig vier hochmoderne Linearbeschleuniger zur Verfügung stehen werden. Der Modulbau (Haus Z) wird anschließend von den Stationen der Strahlentherapie und Radioonkologie sowie der Neurologie mit Stationen Tagesklinik, Ambulanz und Elektrophysiologie bezogen.

Für Bürgermeister Werner Wölfle ist mit der Einweihung des neuen Klinikkomplexes ein weiterer wichtiger Schritt in der Neustrukturierung und Modernisierung des Klinikums Stuttgarts getan: "Die Stadt Stuttgart sorgt so dafür, dass auch die Rahmenbedingungen stimmen, dass Ärzte und Pflegekräfte optimale Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden und die Patienten neben der medizinischen Qualität auch so komfortabel untergebracht werden können, wie sie dies von einem modernen Krankenhaus erwarten dürfen."

Bei der Einweihungsfeier am Mittwoch (01.Juli 2015) betont der Geschäftsführer des Klinikums Stuttgarts, Dr. Ralf-Michael Schmitz, die Vorteile einer optimierten Behandlungsqualität: "Mit modernster baulicher Infrastruktur und technischer Ausstattung, kompetenten und serviceorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen wir Maßstäbe in der medizinischen Versorgung."

Mitte Juli 2015 ist der Umzug der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Marc Münter) in ihren Neubau an der Kriegsbergstraße abgeschlossen. In Stuttgarts modernster Strahlentherapie werden dann mit einem zusätzlichen Gerät vier hochmoderne Linearbeschleuniger zur Verfügung stehen, die mit Innovation und Präzision eine sehr schonende Behandlung aller Krebserkrankungen ermöglichen. Der Einbau der neuen Linearbeschleuniger und der Umzug der bereits vorhandenen Linearbeschleuniger begann im Februar 2015 und wird aufgrund der Komplexität der Hightech-Geräte erst im Dezember mit dem Betriebsbeginn des vierten Behandlungsgerätes vollzogen sein.

Im Neubau verfügt die Strahlentherapie auch über ein neuartiges Sichterheits- und Informationssystem der Firma Opasca. Im Wartezimmer erhalten die Patienten darüber aktuelle Informationen rund um ihre Strahlentherapie und werden bei Verzögerungen umgehend über den Beginn ihrer Behandlung informiert. Im Behandlungsraum sorgen farbiges Lichtambiente und die eingespielte Lieblingsmusik des Patienten oder ein mitgebrachtes Hörbuch für Ablenkung und eine angenehme Atmosphäre. Auf Wunsch des Pateinten kann zudem eine Sprach- und Sichtverbindung zu einer Begleitperson außerhalb des Behandlungsraumes hergestellt werden. Gleichzeitig unterstützt das Opasca-System die Mitarbeiter des Strahlentherapie bei der Terminplanung und deren Abläufen. Ein videogestütztes Sicherheitssystem sorgt zudem dafür, dass Mitarbeiter, Patienten und Begleitpersonen keiner unkontrollierten Strahlung ausgesetzt sind.

Im neuen Gebäude des Strahlentherapie stehen rund 800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Rund 14,5 Mio. Euro wurden in den Neubau investiert. Obwohl als unterirdisches Gebäude konzipiert, müssen Pateinten und Mitarbeiter nicht auf natürliches Licht verzichten. Eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Situation. Über Lichthöfe und durch das leicht abschüssige Gelände werden die Räume mit Tageslicht versorgt. Im ebenfalls neuen Modulbau, der über der Strahlentherapie errichtet wurde, verfügt die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie künftig über zwei sehr komfortabel ausgestattete Krankenstationen mit zahlreichen Einzelzimmern. Hier können Patienten während der laufenden Strahlentherapie auch chemo- und immuntherapeutisch unter Vermeidung langer Wege optimal versorgt werden.

Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und das Medizinische Versorgungszentrum für Strahlentherapie (MVZ) erbringen mit hoch qualifiziertem Fachpersonal strahlentherapeutische Leistungen bei der Therapie fast aller Malignome und bei zahlreichen gutartigen Erkrankungen. Jährlich werden rund 1.800 Patienten mit modernesten Geräten zur Dosisplanung und Bestrahlung behandelt.

Auf die unterirdische Strahlenklinik aufgesetzt, befindet sich der vierstöckige Modulbau. Insgesamt 72 Module wurden innerhalb von zwei Wochen sukzessiv aufeinandergesetzt und wie bei einem Steckbaukasten miteinander verbunden. Jedes Modul ist 19 Meter lang und 4 Meter breit. Je 18 Module bilden, an den Längsseiten aneinandergereiht, ein Geschoss. Das fertige Gebäude hat damit Außenmaße von rund 70 auf 20 Meter. Hergestellt wurden die Module nach den individuellen Bedürfnissen des Klinikums Stuttgart.

In dem rund 17 Mio. Euro teuren Modulbau befinden sich modern ausgestattete, freundliche Patientenzimmer mit dem Komfort eines Krankhausneubaus, Untersuchungszimmer, Büros und Treppenhaus - alle aus modularen Einzelteilen bestehend und zu 70 bis 80 Prozent bereit vorgefertigt. Der Modulbau wird am Mitte Juli 2015 zur vorübergehenden Heimat von Stationen der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie sowie der Neurologischen Klinik des Bürgerhospitals (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Hansjör Bäzner), das bis Ende 2015 als Standort aufgegeben wird. Im Zuge der Umsetzung des Zentralen Neubaus (ZNB) auf dem Gelände des Katharinenhospitals soll in 2019 der Modulbau dann teilweise und vollends nach insgesamt acht Jahren rückgebaut werden. Nach Ende aller Baumaßnahmen wird dann ein Fußweg über die Strahlentherpie führen, der den Stadtgarten mit der Sattlerstraße oberhalb des Geländes des Katharinenhospitals verbindet. 


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