Vaskulitiden

Kawasaki-Syndrom

Kawasaki-Syndrom: Augenrötung
Kawasaki-Syndrom: Fingerschuppung
Kawasaki-Syndrom: Erdbeerzunge

Das Kawasaki-Syndrom (KS) ist eine Gefäßentzündung der kleinen und mittleren Arterien. Besonders bedeutsam ist die mögliche Beteiligung der Herzkranzgefäße.

Symptome:
Klinisch ist das KS durch eine akute systemische fieberhafte Erkrankung gekennzeichnet. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr. Das klinische Bild ist durch die folgenden Hauptsymptome gekennzeichnet:

  • Fieber von bis zu 40°C und darüber über mindestens fünf Tage, das nicht auf Antibiotika anspricht
  • Nachweis von vier der folgenden fünf Veränderungen (diese Veränderungen treten oft nacheinander und nicht zeitgleich auf):
    • beidseitig nicht-eitrige Augenentzündung
    • Veränderungen der Schleimhaut der Lippen und der Mundhöhle: hochrot, rissig, Schwellungen, Erdbeerzunge
    • Veränderungen an den Extremitäten: Rötung/Schwellung an Handteller und Fußsohlen, ab der 2.-3. Krankheitswoche außerdem Schuppung der Fingerspitzen und Zehen
    • stammbetonter, nicht juckender Hautausschlag
    • Schwellung der Halslymphknoten, meist einseitig an der Halsvorderseite: Lymphknoten sind fest und schmerzhaft
  • Ausschluss anderer Ursachen

Behandlung:
Die Durchführung einer Echokardiographie des Herzens ist bei Verdacht auf ein KS zwingend notwendig. Therapieziel ist die Reduktion der Entzündung und die Vermeidung einer Aussackung der Herzkranzgefäße. Da diese Komplikationen meist in der 2.-3. Krankheitswoche auftreten, muss die Therapie so früh wie möglich, spätestens bis zum 10. Krankheitstag begonnen werden. Die Behandlung besteht in der kombinierten Gabe von Immunglobulinen und Acetylsalicylsäure bzw. Kortikosteroide.