Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastisch-ästhetische Operationen

Schlafbezogene Atmungsstörungen (z.B. primäres Schnarchen, obstuktives Schlafapnoe-Syndrom)

Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer sind relativ häufig und können zu einer Reduktion der Lebensqualität führen. In unserer Spezialsprechstunde für schlafbezogenen Atmungsstörungen können wir Patienten mittels moderner Therapieverfahren helfen. Mitarbeiter unserer Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie haben sich auf dem Gebiet der ärztlichen und zahnärztlichen Schlafmedizin qualifiziert und spezialisiert. Als Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen bringen wir das Wissen der Medizin und Zahnmedizin ein, um eine ganzheitliche und optimale Therapie zu erreichen.

Unsere Spezialsprechstunde für Fehlbisse ergänzt die therapeutischen Optionen, so dass wir in besonderen Fällen die Ursache der Erkrankung beheben und die Schlafapnoe durch operative Maßnahmen heilen können. Wir arbeiten eng mit anderen Fachdisziplinen zusammen.

Zum Leben braucht der Mensch drei Dinge. Neben der Atmung und der Nahrung ist dies der Schlaf, was deutlich macht, wie wichtig gesunder und regelmäßiger Schlaf ist. Schnarchen ist eine häufig anzutreffende Erscheinung beim Schlaf. Man unterscheidet das „normale“ Schnarchen (primäres Schnarchen), das vor allem den Partner stört, vom krankhaften Schnarchen mit Atemaussetzern. Letzteres entsteht bei einer Enge im Rachen, der in der tiefen Schlafphase komplett verlegt ist und somit die Atmung verhindert (obstruktives Schlafapnoesyndrom). Der Schlaf wird oberflächlich, was zu einer erhöhten Tagesmüdigkeit, Fremdgefährdung (z.B. Einschlafen am Steuer) führen, aber langfristige Folgen haben kann (Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Reflux, Depression, gestörte Sexualität etc.). Daher sollten nächtliche Atemaussetzer erkannt und erfolgreich therapiert werden. 

Diagnostik

Neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung ist eine ambulante Somnographie fester Bestandteil einer Erstdiagnostik. Hierbei kann das Schlafverhalten durch ein von uns zur Verfügung gestelltes Gerät im normalen Setting zuhause überprüft werden. In besonderen Fällen vermitteln wir die Patienten in unser hausinternes Schlaflabor in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen. 

Therapie

Schnarchen und leichte Fälle von Schlafapnoe können mit einer individuell angepassten Zahnschiene oder straffenden Laseranwendungen behandelt werden. Neben der sicheren Therapiemöglichkeit einer lebenslangen Überdruck-Atemmaske, kann bei manchen Patienten durch eine Kieferumstellung die Ursache behoben und eine dauerhafte Heilung erreicht werden. Je nach Befund informieren wir unsere Patienten über weitere Therapieoptionen anderer Fachdisziplinen des Klinikum Stuttgart (z.B. HNO, Pneumologie, Neurologie, Pädiatrie) und stellen den Kontakt her. Durch Gewichtsreduktion, Verzicht auf Alkohol vor dem Schlafengehen und regelmäßigen Nachtschlaf können Patienten erheblich zum Behandlungserfolg beitragen.

Zahnschienen

Leicht bis mittelschwere Schlafapnoe und ruhestörendes Schnarchen können durch Zahnschienen behandelt werden. Die zweiteiligen Schienen werden von uns individuell an den Ober- und Unterkiefer angepasst. Durch die Schienen wird der Unterkiefer im Schlaf nach vorne bewegt. Dadurch werden der nächtliche Kollaps der Weichgewebe mit Atemaussetzern sowie das Schnarchen verhindert. Die Atemwege werden nachts offen gehalten, der Rachen wird stabilisiert und somit kann der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. 

Laserbehandlung

Die Laserbehandlung ist eine schonende Methode, bei der eine Straffung der Weichgewebe zu einer Reduktion der störenden Schnarchgeräuschen führt. Bei diesem Verfahren werden keine Wunden erzeugt und kann ohne Betäubung durchgeführt werden. In der Regel werden von uns mehrere Sitzungen für den gewünschten Erfolg eingeplant. 

Operative Behandlung durch Verlagerung

Als kausale Therapie steht uns in speziellen Fällen eine Operation zur Verfügung, die zu einer dauerhaften Behebung der Schlafapnoe führt. Die Ursache der Schlafapnoe liegt in den allermeisten Fällen an einem zu engen Rachenraum und einem Kollaps während der Tonus-Reduktion im Schlaf.

Durch eine Vorverlagerung des Unter- und Oberkiefers wird die Ursache der Schlafapnoe durch Weitung des zu engen Raumes im Rachenbereich behandelt. Die U-förmige Anatomie des Unterkiefers bewirkt bei einer Vorverlagerung eine zielgerichtete Aufspannung der Weichgewebe und eine dauerhafte Stabilisierung des Rachenbereichs. In besonderen Fällen kann durch die alleinige Vorverlagerung des Unterkiefers ausreichend sein.

Skelettverlagernde Operationen sind in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Routineoperationen, die wir auch regelmäßig bei Patienten mit Fehlbissen durchführen. In der Schlafmedizin ist diese Operationsmethode eine Alternative zu einer nächtlichen Beatmungsmaske und ist für Patienten, die eine Überdruckbeatmung nicht vertragen, oft die letzte Therapieoption.